Das Besteck umfasst einen Ledergürtel mit Messingbeschlägen und ein Futteral mit vier Essbesteckteilen. Vorhanden sind drei Messer und eine zweizinkige Gabel, drei Besteckteile fehlen. Auf der Innenseite des Futterals steckt das einzige Werkzeug im eigentlichen Sinne, eine sogenannte Spaltklinge. Spaltklingen dienen zum groben Bearbeiten und Zurichten der Dauben; zuweilen findet man sie auf alten Torschlusssteinen von Küferhäusern abgebildet. Alle Besteckteile haben einen gegossenen und mit Gravuren nachbearbeiteten Griff, dessen Knauf aus einem Löwenkopf besteht.
Das Futteral ist von einem durchbrochenen Messingbeschlag ganz umschlossen. Die Mitte dieses Beschlags wird durch ein getriebenes Rocailleornament bestimmt, in dessen Zentrum sich zwei gekreuzte Bandhaken und ein Küferhammer auf einem mit Weidenreifen gebundenen Fass befinden. Über dem Fass ist eine Traube dargestellt, ein deutlicher Hinweis darauf, dass es sich hier um das Festbesteck eines Weinfassküfers handeln muss. Solche Prunkbestecke hatten vor allem repräsentative Funktionen.
Das Prunkbesteck eines Küfers aus Esslingen entstammt noch der Zeit des alten Handwerks vor Aufhebung der Zünfte in Folge der Französischen Revolution.
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