Die Bleistiftzeichnung "Selbstbildnis mit Baskenmütze" und "Selbstbildnis mit gelber Weste" zeigen Klinger im Alter von 18 und 25 Jahren mit forschendem, fast herausforderndem Blick. 1983 hat sich seinen Zügen eine leise Skepsis eingeprägt, der durchdringende Blick ist ihm erhalten geblieben. Seine Tätigkeit im Kultusministerium erzählt er als Karikaturist. Die Bedeutungshierarchie der Beteiligten drückt sich ganz simpel in ihrer Größe aus. Der Mann an der Spitze durchbricht in seiner Erhabenheit den Bildrahmen und ist von den Schultern abwärts zu sehen, während von dem kleinsten Unterteufel nur die strampelnden Füße aus einem Papierkorb ragen. Der Künstler selbst ist größenmäßig bescheiden im unteren Drittel platziert.
Der 75jährige sitzt am Schreibtisch, den Zeichenstift in der Hand. Die Haltung ist etwas gebeugter, der Blick ist vom vielen Hinschauen müde geworden, doch seine Neugier ist immer noch spürbar. Vier Jahre später sehen wir ihn im Berliner Bäkepark, wo er, wie er verrät "nun oft sitzt". Die Vermutung sei gestattet, dass er seinen Zeichenblock dabei hat.