Eine Wasserfläche und die diese einfassende Uferlandschaft markieren den Vordergrund, eine Ansiedlung unter Bäumen den Mittelgrund der von über dem Wasser aufsteigenden Dunstschleiern durchzogenen Landschaft. Hoch aufragende Berge schließen diesen weit verbreiteten Kompositionstyp nach hinten ab. Die Nebel- oder Dunstwolken sind durch Aussparung des Malgrundes charakterisiert. Sie verbinden die einzelnen Elemente und verleihen der Landschaft ebenso wie die beiden einsamen Wanderer am Ufer atmosphärische Lebendigkeit, stehen zudem in reizvollem Kontrast zu den scharf konturierten Bäumen und Felsen im Vordergrund. Deren kantige Umrisse und die Bergsilhouetten im Hintergrund lassen die Orientierung des Malers an der im 15. Jahrhundert vom Maler-Mönch Sesshū (1420–1506) nach Japan überlieferten Landschaftsauffassung der akademischen Maler der südlichen Song-Dynastie (1127–1279) wie Xia Gui (tätig ca. 1195–1224) erkennen. Es sind etwa zwei Dutzend Werke, vornehmlich Blumen- und Vogelbilder sowie Landschaften, die dasselbe Siegel wie dieses Bild aufweisen, vom Maler bekannt. Aber die Person Geiais, der wohl als professioneller Maler für die buddhistische und militäraristokratische Elite in Kyoto tätig war, ist nicht wirklich biografisch fassbar.