In der Kriegs- und Nachkriegszeit war Brennstoff rar. In der Not griffen Bürger auch auf das Holz von Wurzelstöcken zurück. Das Ausgraben dieser Wurzelstöcke (das „Stocken“) war außergewöhnlich mühevoll. Mit dem Stockböller, einem konischen Eisenrohr mit aufgesetztem Eisenring, konnte man sich die Arbeit erleichtern. Man sprengte den Wurzelstock aus dem Erdreich und sammelte dann die Holzteile ein. Dazu brauchte man allerdings etwas Pulver und eine Zündschnur, was zu jener Zeit zu beschaffen war.
Über ein kleines Loch wurde die Zündschnur in das Rohrinnere geführt. Anschließend wurde Pulver in das untere offene Rohrende gestopft.
Der Stockböller wurde in den Wurzelstock getrieben, Spuren an dem Eisenring zeugen von kräftigen Schlägen. Das Außengewinde am Eisenrohr trug zum erhöhten Halt im Holz bei.
Damit der Stockböller nach der Sprengung nicht unnötig gesucht werden musste, legte man ihn an eine Kette.
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