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Museum Berlin-Karlshorst Sammlung Objekte 1914-1945 [208229]
208229 (Museum Berlin-Karlshorst CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum Berlin-Karlshorst / MBK (CC BY-NC-SA)
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Ausstellungsbroschüre „Das Sowjet-Paradies“, Berlin, 1942

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Beschreibung

Eine Propagandabroschüre zur Ausstellung der Reichspropagandaleitung der NSDAP. Die Ausstellung wurde am 9. Mai 1942 im Berliner Lustgarten eröffnet. Sie verleumdete das sowjetische Gesellschaftssystem und sollte den deutschen Anspruch auf Siedlungsraum rechtfertigen.
In der Ausstellung waren auf neuntausend Quadratmetern Pavillons mit Fotos, Grafiken, Gemälden, erbeuteten Gegenständen und Waffen aufgebaut. Der Höhepunkt war die angeblich originalgetreue, in Wahrheit jedoch verfälschende Nachbau eines Stadtteils der heutigen weißrussischen Hauptstadt Minsk und eines Sowjetdorfes, in dem die Menschen in Erdlöchern hausten. Einige Fotos wurden mit Gefangenen aus dem KZ Sachsenhausen gestellt. Nach offiziellen Angaben besuchten 1,3 Millionen Menschen die Ausstellung.
Die jüdisch-kommunistische Untergrundgruppe um Marianne und Herbert Baum unternahm am 18. Mai 1942 einen Brandanschlag auf diese Ausstellung. Obwohl bei dieser Aktion nur ein geringer Sachschaden entstanden war, wurden mindestens 33 Untergrundkämpfer hingerichtet. Am Tag zuvor hatte eine Gruppe um Harro Schulze-Boysen und Fritz Thiel etwa tausend Zettel mit der ironischen Aufschrift „Ständige Ausstellung / Das NAZI-PARADIES / Krieg Hunger Lüge Gestapo / Wie lange noch?“ in ganz Berlin verklebt. Mehrere Angehörige dieser Gruppe wurden wegen dieser Aktion umgebracht. Als Reaktion auf den Brandanschlag wurden am 27. Mai noch 500 Berliner Juden verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht. An den folgenden Tagen ließ Himmler dort als Rache für den Anschlag noch 250 jüdische Häftlinge ermorden.

Material/Technik

Papier / gedruckt

Maße

Höhe: 20,7 cm, Breite: 15,0 cm

Literatur

  • Deutsch-Russisches Museum Berlin Karlshorst (Hrsg.) (2014): Katalog zur Dauerausstellung. Berlin
Karte
Veröffentlicht Veröffentlicht
1942
Franz Eher Nachfolger GmbH (Verlag)
Berlin
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1943
1941 1945
Museum Berlin-Karlshorst

Objekt aus: Museum Berlin-Karlshorst

Mit dem Akt der bedingungslosen Kapitulation in unserem Haus endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Am 8. Mai 1945 unterzeichnete das Oberkommando...

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