Das Schofarhorn ist ein Instrument mit ritueller Bedeutung, das zu besonderen Anlässen und nach in den heiligen Schriften festgelegten Mitzwot (Gesetzen) geblasen wird. Es besteht aus dem Horn eines Widders oder eines Bocks, seltener einer Antilope, und verweist auf die nicht vollzogene Opferung Isaaks, an dessen Stelle Abraham einen Widder opferte. Das Knochenmark wird entfernt, das Horn ausgehöhlt und die Spitze abgeschnitten – diese Öffnung dient dann als Mundstück. In Tora und Talmud sind genaue Anweisungen für das Blasen des Schofars und bestimmte, mit Bedeutung versehenen Tonfolgen zu verschiedenen Anlässen festgeschrieben.
Besondere Bedeutung hat das Schofar für die Feierlichkeiten um „Rosch Ha-Schana“, das jüdische Neujahrfest, das in der Tora auch „Jom Teruah“, der „Tag des Posaunenschalls“ genannt wird. An diesen Tagen gilt es Bilanz zu ziehen über das sittliche und religiöse Leben des vergangenen Jahres und sich in Gebeten für die Zukunft Gott zuzuwenden. Das Schofarblasen ist die symbolische Aufforderung zur Selbstprüfung und wird als Weckruf aus einer gedankenverlorenen Lebensweise interpretiert. Auf Rosch Ha-Schana folgen die „zehn erfurchtsvollen Tage“, Tage der Einkehr und Umkehr, die im Versöhnungstag „Jom Kippur“ ihren Abschluss finden. Auch dieser wird durch den Klang des Schofars begleitet.
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