Göriz (1845), S. 36:
"Nr. 297. Württembergische Egge aus dem oberen Murgthale; gebrochene Egge. Modell viermal verjüngt, es ist im Jahr 1833 angefertigt von Wagnermeister Friederich Eberhard im Kloster Reichenbach im Murgthale. Diese Egge findet man im Murgthale von Schwarzenberg an bis Baiersbronn, ferner wird sie in einzelnen Ortschaften zwischen Rottweil und Horb, namentlich in Oberndorf, in der Gegend von Mössingen, im Steinlachthal, in Genkingen auf der Alb gebraucht. Sie besteht ganz aus Holz. Zum Anspannen hat man entweder einen Ring im vorderen Balken oder eine Kette. Nicht selten ist die Egge 9 - 10 Fuß lang; beide Theile lassen sich über einander schlagen und im Felde gegen einander aufstellen. Der Vortheil dieser Egge ist der, daß sie sich auf sehr unebenem Terrain, wie sich solches im Murgthale findet, allen Unebenheiten mehr anschmiegt, als eine feste Egge, sich mit dem einen Theil in die Mulden mehr hineinlegt, während der andere Theil bereits auf einer kleinen Erhöhung arbeitet. Dagegen läßt sich gegen diese Egge einwenden, daß sie bei diesen Eigenschaften weniger dazu beitrage, eine allmählige Planierung des Landes herbeizuführen, was doch sehr wünschenswerth ist. Mehrere machen daher die Egge unter Beibehaltung ihrer Form und Größe fest und erreichen dadurch den Zweck, daß die Erhöhungen des Landes allmählig abgetragen und die Vertiefungen mit Erde ausgefüllt werden. In Oberndorf benützt man zuweilen die vordere Hälfte allein, mit Dornreisach durchflochten, zum Eineggen der Kleesaat und dergl."
König (1847), S. 13 und Taf. 5, Fig. 29:
"Gebrochene Egge aus dem obern Murgthal: Fig. 29.
Man findet diese gebrochene Egge hauptsächlich im Murgthale, ferner in der Gegend von Rottweil, Horb, im Steinlachthale, in Genkingen auf der Alb und mehreren andern Orten im Gebrauch. Sie besteht ganz ans Holz, ist öfters 9 - 10 Fuß lang. Beide Theile lassen sich über einander schlagen und im Felde gegen einander aufstellen. Der Vortheil dieser Egge bestehet darin, daß sie sich auf sehr unebenem Terrain, wie sich solches im Murgthale findet, allen Unebenheiten mehr anschmiegt, als eine feste Egge, sich mit dem einen Theile in die Mulde mehr hineinlegt, während der andere Theil bereits auf einer kleinen Erhöhung arbeitet. In Oberndorf benützt man zuweilen die vordere Hälfte allein, mit Dornreisach durchflochten, zum Eineggen der Kleesaat.
Gegen diese Egge läßt sich hingegen einwenden, daß sie bei diesen Eigenschaften weniger dazu beitrage, eine allmählige Planirung des Landes herbeizuführen, was doch sehr wünschenswerth ist. Manche machen daher die Egge unter Beibehaltung ihrer Form und Größe fest, und erreichen dadurch den Zweck, daß die Erhöhungen des Bodens allmälig abgetragen und die Vertiefungen mit Erde ausgefüllt werden. Zur Anspannung bedient man sich entweder eines Ringes, welcher im vordern Balken angebracht ist, oder einer Kette."
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