Der sinnliche Genuss spielt um die Zeitenwende und in der frühen römischen Republik eine große Rolle. Gemäß epikureischen Denkens soll man die Zeit, die einem bleibt und welche stetig entflieht, in vollen Zügen genießen. So tauchen in der Kunst des ersten Jahrhunderts n. Chr. verstärkt Darstellungen von Skeletten auf, die herauf Bezug nehmen und diesem von Horaz dichterisch formulierten Leitsatz vom „carpe diem“ (Ode I 11,8) folgen. So mahnten die Skelette, Genuss sei das einzige erstrebenswerte Ziel eines Lebens, das mit dem Tod unwiderruflich endet. Daraus abgeleitet finden sich Skelettdarstellungen in vielen Gattungen der römischen Kunst, wie z.B. auf Gemmen. (AVS)
Ehem. Sammlung August Kestner, Rom
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