Im Rahmen der Bildpropaganda des Ersten Weltkrieges bediente man sich unter anderen auch sagenhafter Figuren wie auch Ritterheiliger. Als Patron der Soldaten erschien vielfach der heilige Georg hoch zu Ross, den Lindwurm erstechend. Diese Bildprogrammatik korrespondierte mit der vielfach verwendeten Darstellung der Feinde als Schlangen. In diesen Kontext gliedert sich auch der hier abgebildete Georgstaler. Obwohl einiges nicht mehr auszumachen ist, weisen die charakteristischen Züge ihn eindeutig als Nachbildung der bereits im 17. Jahrhundert im Zuge der Bedrohung durch das Osmanische Reich sowie des Dreißigjährigen Krieges geprägten Kremnitzer Georgstaler aus. Sie wurde häufig mit einer Öse versehen und von den Soldaten als Amulett mit in die Schlacht genommen, um vor den Schüssen des Gegners sicher zu sein. Diese Art der Glücksbringer wurde noch bis ins 20. Jahrhundert verwendet, so auch hier im Ersten Weltkrieg. Die Darstellung des Segelsturm im Wind auf dem Revers sowie die Umschrift des Avers S : GEORGIVS EQVITVM PATRONVS - St. Georg Schutzpatron der Reiter ebenso wie die des Revers INTEMPESTATE SECVRITAS - Im Sturme Sicherheit verweisen auf die Unheilabwehrende Kraft des Georgstalers sowohl im Land- als auch im Seekriege.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Vivien Schiefer]
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