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Landesmuseum Württemberg Medaillen auf den Ersten Weltkrieg

Medaillen auf den Ersten Weltkrieg

Die Schlachten des Ersten Weltkrieges wurden nicht nur an der fernen Front geschlagen – durch allgegenwärtige Propagandamittel trachteten Militär, Regierung und Presse danach, die Kriegseuphorie der verbliebenen Bevölkerung anzustacheln. Ein zentrales Instrument hierfür waren unterschiedlichste Medaillen und Plaketten. Sie sollte dazu dienen, die Motivation der Daheimgebliebenen dahingehend zu stärken, über den Erwerb von Kriegsanleihen sowie sonstiger Geldmittel die deutschen Militärausgaben zu unterstützen: Unter der Parole „Gold gab ich zur Wehr, Eisen nahm ich zur Ehr“ konnte sich der vermögende Einzelne an der Kriegsfinanzierung beteiligen und so seinen eigenen Anteil am deutschen Sieg beisteuern – über entsprechende Medaillen, die weithin sichtbar zur Schau gestellt wurden, ließ sich die eigene patriotische Gesinnung auch gegenüber der Außenwelt vermitteln. Aber auch auf psychologischer Ebene bediente man sich der Medaillenkunst; der Kriegsgegner wurde als abscheulich, monströs und unmenschlich verunglimpft. Während die Feindstaaten mit wenig schmeichelhaften Tierallegorien bedacht und ihre angeblichen Gräueltaten auf dem Schlachtfeld in den Mittelpunkt gerückt wurden, präsentierte sich das Deutsche Kaiserreich als heroisch und gottgeleitet. Der massenhafte Tod deutscher Soldaten wurde als Akt nationaler Selbstaufopferung umgedeutet; Kriegselend und Not erschienen einem höheren Ziel untergeordnet. Der Rückgriff auf antike oder mittelalterliche, germanisch-deutsche Heroen diente dazu, den einzelnen Kämpfer als Held des Vaterlands inszenieren.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Vivien Schiefer/Nicolas Schmitt]

[ 108 Objekte ]

Anhänger „Der Wackere Schwabe“, 1915

Nach dem Vorbild der monumentalen Holzbildgruppe „Der Wackere Schwabe zu Pferd“ erschuf der Bildhauer Josef Zeitler 1915 die überlebensgroße Holzfigur des „Wackeren Schwaben in Eisen“ für die Kriegsnagelung in Stuttgart. Bei diesen Aktionen konnten die Bürger gegen einen Obolus Nägel in die Holzfigur schlagen. Gegen größere Spenden konnten Erinnerungsstücke wie Plaketten oder eben dieser Anhänger erworben werden. Der Erlös der Veranstaltungen kam dem Roten Kreuz und den Kriegsversehrten zugute. Beim „Wackeren Schwaben“ handelt es sich um einen stehenden Ritter mit Schwert und Schild. Das Postament des Schwaben trägt die Inschrift „DER WACKERE SCHWABE FORCHT SICH NITT“. Sie verweist, wie auch der mit Pfeilen gespickte Schild, auf Ludwig Uhlands „Schwäbischer Kunde“, in der der Dichter einen namenlosen schwäbischen Kreuzritter aus der Zeit des Dritten Kreuzzuges besang, der für seine Furchtlosigkeit bekannt war. [Frederic Menke]

Plakette „Der Wackere Schwabe“

Während des Ersten Weltkrieges gab es im Deutschen Kaiserreich hunderte „Kriegsnagelungen“, bei denen farbige Nägel in Holzskulpturen gegen eine Geldspende geschlagen werden konnten. Diese Spenden kamen dem Roten Kreuz und den Kriegsversehrten zugute. Auf Wunsch des württembergischen Königs erschufen Schreiner um Joseph Zeitler im Jahr 1915 die Monumentalskulptur des „Wackeren Schwaben“ und stellten sie im Kunstgebäude in Stuttgart auf. Innerhalb weniger Wochen kamen durch die „Nagelungen“ Spenden in Höhe von 75.000 Mark zusammen. Die 1941 zerstörte Skulptur bildete die Vorlage für diese Plakette. Der „Wackere Schwabe“ wird seitlich von acht Medaillons begleitet: So findet sich neben dem Hahn für die Französische Republik eine Dogge für Großbritannien oder ein Bär für Russland. Das Postament des Schwaben trägt zwei Inschriften: DER WACKERE SCHWABE FORCHT SICH NITT ist ein Zitat aus Ludwig Uhlands „Schwäbischer Kunde“, auf das schon der mit Pfeilen gespickte Schild mit den württembergischen Hirschstangen verweist. Darunter findet sich eine Widmung an Königin Charlotte von Württemberg, die bereits die Schirmherrschaft über die monumentale Vorlage übernommen hatte. [Frederic Menke]

Medaille auf Herbert Müller aus dem Jahr 1915

Herbert Müller wurde 1894 in Ulm geboren und starb 21-jährig im Jahr 1915. Er war Leutnant im Württembergischen Pionierbataillon 13. Die Vorderseite der Medaille zeigt das Brustbild Müllers in Uniform von vorn. Die Rückseite zeigt eine neun-zeilige Inschrift in Lorbeerkranz. [Kathleen Schiller]

Eine patriotische Brosche aus dem Ersten Weltkrieg

Diese patriotische Brosche besteht aus zwei russischen 10 Kopeken-Stücken von 1910 und 1913, einer weiteren 10 Kopeken-Münze von, bei der der Adler ausgestanzt wurde, sowie einem Anhänger mit der Aufschrift KRIEGSANDENKEN 1915 AUS WARSCHAU. Das Schmuckstück entstand nach der Eroberung Warschaus durch deutsche Truppen am 5. August 1915. [Matthias Ohm]

Medaille der württembergischen Königin Charlotte auf die Heimkehr der...

Spätestens der Zusammenbruch der deutschen Stellungen an der Westfront ab August 1918 war die Niederlage des Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg besiegelt, die sich zwar bereits ab dem Frühjahr desselben Jahres abgezeichnet hatte, formal aber erst durch den Waffenstillstand von Compiègne im November 1918 bestätigt wurde. In der Folge begann die Heimkehr der Soldaten von der West- und Ostfront in die Territorien des Deutschen Reichs. Anlässlich der Heimkehr der Weltkriegssoldaten nach Stuttgart gab Königin Charlotte, die letzte Monarchin und Ehefrau des regierenden Königs Wilhelm II. von Württemberg, diese Medaille bei der Kunstprägeanstalt Mayer & Wilhelm in Auftrag. Auf der Vorderseite wird der Anlass für die Prägung genannt und die Eintracht zwischen militärischer Führung und den Soldaten beschworen. Die Rückseite zeigt eine idealisierte Heimkehrszene , ohne ein einzelnes Wort zur deutschen Niederlage zu verlieren. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Medaille der Stuttgarter Schützengilde auf die Heimkehr der Weltkriegssoldaten,...

Spätestens der Zusammenbruch der deutschen Stellungen an der Westfront ab August 1918 war die Niederlage des Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg besiegelt, die sich zwar bereits ab dem Frühjahr desselben Jahres abgezeichnet hatte, formal aber erst durch den Waffenstillstand von Compiègne im November 1918 bestätigt wurde. In der Folge begann die Heimkehr der Soldaten von der West- und Ostfront in die Territorien des Deutschen Reichs. Anlässlich eines Festschießens bei der Ankunft der Weltkriegssoldaten in Stuttgart gab die dortige Schützengilde diese Medaille bei der Kunstprägeanstalt Mayer & Wilhelm in Auftrag. Auf der Vorderseite wird der Anlass für die Prägung genannt, während die Rückseite eine idealisierte Heimkehrszene zeigt. Es wird kein einzelnes Wort zur deutschen Niederlage im Weltkrieg verloren. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Medaille von Josef Gangl auf die deutsche U-Boot-Flotte im Ersten Weltkrieg,...

Die kaiserliche Marine zog 1914 mit einigen einsatzfähigen U-Booten in den Krieg. Diese sollten für die Deutschen als Geheimwaffe im Seekrieg gegen die Briten fungieren. Diese der kaiserlichen Marine gewidmete Medaille zeigt auf dem Revers zwei an der Reling stehende, Ausschau haltende Matrosen. Im Hintergrund sind ein paar Möwen auszumachen. Weiterhin nennt die Signatur den Medailleur Joseph Gangl sowie die Datierung 1915. Den Revers schmückt in der Mitte ein großes „U“, welches von dem Zusatz „BOOTMÄNNER“ begleitet wird, das Ganze eingerahmt von vier Delphinen. Im Hintergrund der Abbildung befinden sich Luftblasen, wie sie von einem U-Boot erzeugt werden. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Weltkriegsmedaille mit Brustbild des Generalfeldmarschalls August von...

Einen großen Raum innerhalb der Medaillenprägungen des Ersten Weltkriegs nahmen Darstellungen von Persönlichkeiten ein, die - vom militärischen oder politischen Entscheidungsträger bis hin zum einfachen Soldaten - als Leitfiguren dienen sollten. Nicht zuletzt trachtete die Kriegspropaganda so danach, die Moral der Armee und Bevölkerung hoch zu halten. Viele Exemplare stammten dabei aus dem Repertoire der Stuttgarter Kunstprägeanstalt Mayer & Wilhelm - eines der führenden Unternehmen seiner Art im Kaiserreich. Charakteristisch für sein Geschäftsmodel war, je nach Nachfrage des Kunden frei kombinierbare Vorderseiten- (i.d.R. Porträtbüsten) und Rückseitenmotive anzubieten. Diese Medaille zeigt auf ihrer Vorderseite ein Brustbild des deutschen Generalfeldmarschalls August von Mackensen, eines Befehlshabers an der Ostfront. Auf dem Revers ist ein germanischer Krieger abgebildet, der seinen Speer in den Nacken des russischen Bären stößt. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Weltkriegsmedaille mit Brustbild des Generals Friedrich von Scholtz, 1915

Einen großen Raum innerhalb der Medaillenprägungen des Ersten Weltkriegs nahmen Darstellungen von Persönlichkeiten ein, die - vom militärischen oder politischen Entscheidungsträger bis hin zum einfachen Soldaten - als Leitfiguren dienen sollten. Nicht zuletzt trachtete die Kriegspropaganda so danach, die Moral der Armee und Bevölkerung hoch zu halten. Viele Exemplare stammten dabei aus dem Repertoire der Stuttgarter Kunstprägeanstalt Mayer & Wilhelm - eines der führenden Unternehmen seiner Art im Kaiserreich. Charakteristisch für sein Geschäftsmodel war, je nach Nachfrage des Kunden frei kombinierbare Vorderseiten- (i.d.R. Porträtbüsten) und Rückseitenmotive anzubieten. Diese Medaille zeigt auf ihrer Vorderseite ein Brustbild des deutschen Generals Friedrich von Scholtz, eines Befehlshabers an der Ostfront. Auf dem Revers ist ein antiker Krieger abgebildet, der - begleitet von entsprechenden Textzeilen in der Umschrift und im Feld - seine Kameraden zum Kampf aufruft. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Medaille auf den österreichischen Erzherzog Karl Franz Josef, 1915

Medaille auf den österreichischen Erzherzog Karl Franz Josef, 1915 Karl Franz Josef war Großneffe des österreichischen Kaisers Franz Josef, dessen Nachfolger er 1916 wurde. Die Medaille der Stuttgarter Metallwarenfabrik Mayer & Wilhelm zeigt auf der Vorderseite Karl Franz Josef im Brustbild, umgegeben von einem Lorbeerkranz. Er trägt eine Uniform, die mit dem Orden vom Goldenen Vlies geschmückt. Auf der Rückseite ist ein antiker Krieger dargestellt, der mit erhobenem Schwert ins Gefecht stürmt. [Matthias Ohm]

Weltkriegsmedaille mit Brustbild des deutschen Kronprinzen Wilhelm von Preußen,...

Einen großen Raum innerhalb der Medaillenprägungen des Ersten Weltkriegs nahmen Darstellungen von Persönlichkeiten ein, die - vom militärischen oder politischen Entscheidungsträger bis hin zum einfachen Soldaten - als Leitfiguren dienen sollten. Nicht zuletzt trachtete die Kriegspropaganda so danach, die Moral der Armee und Bevölkerung hoch zu halten. Viele Exemplare stammten dabei aus dem Repertoire der Stuttgarter Kunstprägeanstalt Mayer & Wilhelm - eines der führenden Unternehmen seiner Art im Kaiserreich. Charakteristisch für sein Geschäftsmodel war, je nach Nachfrage des Kunden frei kombinierbare Vorderseiten- (i.d.R. Porträtbüsten) und Rückseitenmotive anzubieten. Diese Medaille zeigt auf ihrer Vorderseite ein Brustbild des Kronprinzen Wilhelm von Preußen in Husarenuniform, während sich auf dem Revers ein Lorbeerkranz findet, der die Namen der Bündnispartner Deutschland, Österreich-Ungarn und Türkei einrahmt. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Vaterlandsdank-Ring mit der Aufschrift „Gold gab ich für Eisen“ , 1914

„Gold gab ich für Eisen“- unter dieser Parole, die ihren Ursprung bereits in Praxis der napoleonischen Befreiungskriege hat, wurde die deutsche Bevölkerung dazu aufgerufen, jegliche Besitzstücke aus Gold oder Silber gegen Eisenschmuck einzutauschen. Da die beiden Edelmetalle für die Kriegsfinanzierung enorm von Bedeutung waren, stellte das Spenden dieser Materialien nicht nur eine psychologische Beteiligung am tobenden Krieg dar. Darüber hinaus konnte durch den im Gegenzug erhaltende Eisenschmuck der eigene Patriotismus zur Schau getragen werden - das eingetauschte Eisen demonstrierte nicht nur den Nationalstolz des Trägers, sondern auch dessen Opferbereitschaft. In diesen Rahmen gehört auch der hier gezeigte Ring, denn zu Beginn des Ersten Weltkrieges tauschten viele patriotische Deutsche ihre goldenen Eheringe gegen solche Ringe aus Eisen ein. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Vaterlandsdank-Ring mit der Aufschrift „Gold gab ich für Eisen“, 1914

„Gold gab ich für Eisen“- unter dieser Parole, die ihren Ursprung bereits in Praxis der napoleonischen Befreiungskriege hat, wurde die deutsche Bevölkerung dazu aufgerufen, jegliche Besitzstücke aus Gold oder Silber gegen Eisenschmuck einzutauschen. Da die beiden Edelmetalle für die Kriegsfinanzierung enorm von Bedeutung waren, stellte das Spenden dieser Materialien nicht nur eine psychologische Beteiligung am tobenden Krieg dar. Darüber hinaus konnte durch den im Gegenzug erhaltende Eisenschmuck der eigene Patriotismus zur Schau getragen werden - das eingetauschte Eisen demonstrierte nicht nur den Nationalstolz des Trägers, sondern auch dessen Opferbereitschaft. In diesen Rahmen gehört auch der hier gezeigte Ring, denn zu Beginn des Ersten Weltkrieges tauschten viele patriotische Deutsche ihre goldenen Eheringe gegen solche Ringe aus Eisen ein. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille auf Fregattenkapitän Karl von Müller und den Untergang des Kreuzers...

Einen großen Raum innerhalb der Medaillenprägungen des Ersten Weltkriegs nahmen Darstellungen von Persönlichkeiten ein, die - vom militärischen oder politischen Entscheidungsträger bis hin zum einfachen Soldaten - als Leitfiguren dienen sollten. Nicht zuletzt trachtete die Kriegspropaganda so danach, die Moral der Armee und Bevölkerung hoch zu halten. Diese Medaille zeigt auf ihrer Vorderseite ein Brustbild des deutschen Fregattenkapitäns Hans von Müller, der mit seinem Schiff, der SMS Emden, am „Kreuzerkrieg“ im Indischen Ozean teilnahm. Der Kleine Kreuzer strandete nach australischem Beschuss im November 1914 bei den Kokosinseln. Auf den Schiffbruch nimmt die Medaillenrückseite Bezug: Hier ist das Kriegsschiff auf hoher See nach links zu sehen; versehen mit dem Datums des Untergangs im Abschnitt. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Medaille auf die Mittelmächte im Ersten Weltkrieg, 1916

Medaille auf die Mittelmächte im Ersten Weltkrieg, 1916 Die Medaille aus dem Jahr 1916 feiert das Bündnis der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg und ihre Staatsoberhäupter: Auf dem Avers sind die Brustbilder des bulgarischen Königs Ferdinand, des deutschen Kaisers Wilhelm II., des österreichischen Kaisers Franz Josef und des türkischen Sultans Mehmed dargestellt. Der Revers zeigt ein Schwert mit der Aufschrift 1914 1916 und nennt die Gegner der Mittelmächte: „FRANKREICH ENGLAND RUSSLAND SERBIEN BELGIEN MONTEN. U.S.W.“ [Matthias Ohm]

Einseitige Medaille von Franz Stiasny mit Abbildung eines Soldaten in den...

Diese einseitige Medaille aus dem Jahr 1916 zeigt einen Landsturmmann mit Gepäck, Gewehr und einem aufgepflanztem Bajonett nach links. In der oberen rechten Ecke lassen sich im Hintergrund Berge ausmachen, welche die Szenerie in den Stellungskrieg in den Alpen verorten. Hinter den Bergen erblickt der Betrachter einen hervorkommenden Doppeladler vor einer strahlenden Sonne. Dies kann als Verweis auf den Zweibund zwischen dem deutschen und den österreich-ungarischen Kaiserreich verstanden werden. Die Inschrift am unteren linken Rand benennt das Jahr 1916, in der unteren rechten Ecke findet sich das Monogramm des Medailleurs F(RANZ). STIASNY. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Spendenmedaille des Österreichischen Roten Kreuzes von W. Heida , 1916

Diese Medaille soll an den Einsatz des Roten Kreuz-Kriegshilfsbüro und des Kriegsfürsorgeamtes im Ersten Weltkrieg erinnern, wie die Inschrift des Revers erläuert: ROTES KREUZ KRIEGS HILFSBÜRO KRIEGSFÜRSORGE AMT. Das Kriegsfürsorgeamt Österreich-Ungarns wurde als Hilfswerk für die Frontsoldaten, Kriegsinvaliden und Kriegswitwen bzw. Kriegswaisen zu Beginn des Ersten Weltkrieges gegründet. Als Organisation des Kriegsministeriums wurde es jedoch auch Teil der Propaganda, indem es die Kriegseuphorie bei der Heimatfront aufrecht erhalten sollte. Auch wurden im Bereich der Medaillenkunst Andenken an den Krieg produziert. Auf dem Revers dieser Medaille ist ein nackter, antik anmutender Jüngling dargestellt, der in beiden Händen eine Granate hält und im Begriff ist, diese zu werfen. Vor dessen Schritt befindet sich ein doppelköpfiger Adler als Symbol des Kaiserreichs Österreich-Ungarn, der in seinen Fängen ein Schwert hält. Das Spruchband unterhalb der Waffe trägt die Aufschrift [FLI]EGER. Damit wird auf den Luftkrieges verwiesen, den der Granaten werfende Mann personifiziert. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille auf den Ersten Weltkrieg mir Darstellung eines Kriegers und eines...

Wie in jedem Krieg waren auch im Ersten Weltkrieg Tod und Trauer allgegenwärtig und fanden so Widerhall in der Medaillenkunst. In diesen Rahmen fällt diese Medaille, auf deren Avers ein stehender nackter Soldat vor einer strahlenden Sonne zu sehen ist, der auf seinen gefallenen Kameraden hinunterblickt. Die Umschrift TAPFERER DEINES RUHMES SCHIMMER WIRD . UNSTERBLICH SEIN IM LIED ist ein Vers des Gedichts „Siegesfest“ von Friedrich Schiller, sodass der Schriftzug auf die kulturellen Traditionen Deutschlands verweist. Darüber hinaus verbindet diese Inschrift das Element der Trauer mit der Thematik des Heldengedenkens sowie der Verbindung von Tod und Ruhm auf dem Schlachtfeld. So wird dem Tod der beiden Gefallenen, durch die Abbildung ihrer Gräber vertreten, ein höherer Sinn verliehen. Die Zielsetzung solcher Darstellungen war unter anderem auch der Trost an die Hinterbliebenen, die durch den „selbstopfernden, heroischen Akt“ der Dahingeschiedenen Frieden finden sollten. Den Revers schmücken ein Denkmal mit lodernder Flamme sowie die Abbildung des Reichsadlers unter der Umschrift AUF DEM FELDE DER EHRE GEFALLEN. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille "Für Deutsche gibt es keine Not", 1914

Die Medaille, die im Jahr 1914 von der Stuttgarter Metallwarenfabrik Mayer & Wilhelm ausgegeben wurde, zeigt auf der Vorderseite einen bärtigen germanischen Krieger, der sich mit Schwert und Schild gegen fünf Schlangen zur Wehr setzt. Der Krieger steht für das Deutsche Reich, die Schlangen repräsentieren seine Feinde. Die vierzeilige Rückseiteninschrift erläutert diese Darstellung und lässt keinen Zweifel daran, wer die Auseinandersetzung gewinnen wird: FÜR DEUTSCHE GIBT ES KEINE NOT SIE SCHLAGEN ALLE SCHLANGEN TOT. [Matthias Ohm]

Einseitige Medaille von Hans Lindl mit einer Karikatur des britischen...

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges entstand in der Presse das Bestreben, die Kriegseuphorie der Bevölkerung durch die Produktion von nationalistischen, gegen die Feinde des deutschen Kaiserreichs gerichtete Karikaturen anzustacheln. Diese fanden auch Eingang in die Medaillenkunst des Ersten Weltkrieges, sodass sich immer häufiger anti-britische Karikaturen mit dem Ziel der Abwertung der dargestellten Feinde fanden. Diese querovale Plakette zeigt den auf dem Rücken liegenden britischen Feldmarschall Herbert Kitchener, aus dessen Mund antik anmutende Krieger aufmarschieren. Die Darstellung nimmt Bezug auf die Bemühungen des Politikers, die britische Armee zu vergrößern, indem sie die neurekrutierten Soldaten, die als „Kitcheners Armee“ bekannt waren, lediglich als Traumerscheinung darstellt. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Plakette „Sturmangriff“ auf den Ersten Weltkrieg, 1915

Diese Plakette aus dem Jahre 1915 zeigt voranstürmende Soldaten, bewaffnet mit Gewehren und Säbeln. Sowohl die Datierung als auch die Legende im Abschnitt der einseitigen Medaille, „FELDZUG / GEGEN FRANKREICH, RUSSLAND / ENGLAND, - JAPAN USW“, stellen den Bezug zum Ersten Weltkrieg her. Die abgebildeten Soldaten tragen, wie zu Beginn des Krieges noch üblich, die typisch deutschen Pickelhauben. Ihr „Sturmangriff“ wird heroisch inszeniert und durch die am unteren Rand eingeprägten Eichen- und Lorbeerzweige als ruhm- und ehrenvoll dargestellt. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Weltkriegsmedaille von Hugo Bendorff auf den Bündnisbruch der Italiener, nach...

1882 schlossen das Deutsche Kaiserreich, Österreich-Ungarn und Italien ein geheimes Verteidigungsbündnis, den „Dreibund“. Entgegen der Erwartungen der Mittelmächte entschied sich die italienische Regierung jedoch bei Kriegsausbruch, sich neutral zu verhalten. Im Jahr 1915 endete die voranschreitende Entfremdung der ehemaligen Verbündeten schließlich, als das Königreich Italien aufseiten der Entente in den Weltkrieg eintrat. Diese Entwicklung bildet den Hintergrund dieser Medaille: Während auf der Vorderseite der Judaskuss zu sehen ist, wird auf der Rückseite der „Erzverräter“ Savoyen, das Herrscherhaus Italiens, als Adressat direkt angesprochen. Zusätzlich ist das Wappen der Dynastie abgebildet. Die Medaille ist somit ein eindrückliches Beispiel, wie die deutsche Seite das italienische Taktieren bewertete: Der Schulterschluss mit der Entente wird auf eine Stufe mit der biblisch überlieferten Abkehr des Apostel Judas von Jesus gestellt. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Medaille auf die Feldpost im Ersten Weltkrieg, o. J.

Die Feldpost bildete im Ersten Weltkrieg den zentralen Kommunikationsstrang von Nachrichten zwischen der Heimat und der Front. Die in beide Richtungen versandten Briefe waren dabei eines der zentralen Mittel, die Moral der Truppe trotz zermürbender Stellungskämpfe und Truppenverschiebungen aufrechtzuerhalten. Auf die Rolle der Post im Krieg nimmt diese Medaille Bezug: Sie zeigt auf ihrer Vorderseite die Reichspostfahne an einem Telegrafenmast, neben der ein Adler nach links fliegt. Im Hintergrund ist ein Feldpostauto zu erkennen. Die Umschrift gibt die letzten vier Zeilen des „Kriegslieds“ von Emanuel von Geibel wieder. Auf der Rückseite ist eine Europakarte abgebildet, von deren Mitte aus vier Degen in Richtung von Großbritannien, Russland, Frankreich und Italien, der zentralen Kriegsgegner des Deutschen Reichs, ausgehen. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Medaille auf Herzog Albrecht von Württemberg mit einer Darstellung der...

Einen großen Raum innerhalb der Medaillenprägungen des Ersten Weltkriegs nehmen Darstellungen von Persönlichkeiten ein, die - vom militärischen oder politischen Entscheidungsträger bis hin zum einfachen Soldaten - als Leitfiguren dienen sollten. Nicht zuletzt trachtete die Kriegspropaganda so danach, die Moral der Armee und Bevölkerung hoch zu halten. Diese Medaille zeigt auf dem Avers das Brustbild des Herzogs Albrecht von Württemberg, auf den in der Umschrift verwiesen wird: HERZOG ALBRECHT VON WÜRTTEMBERG. Dieser war ein hochdekorierter General im Ersten Weltkrieg, so war er beispielsweise Träger des Pour-le-Mérite-Ordens sowie des Eichenlaubs und galt als eines der „fähigsten deutschen Heerführer“. Auf dem Revers befindet sich eine Darstellung der Germania, ein mit erhobenes Schwert in der linken, an einem Altar mit brennender Opferschale. Über ihr schweben die Kaiserkrone sowie dahinter eine Pickelhaube. Hinter ihr erblickt man zwei Adler sowie eine Eiche. Die ganze Bildprogrammatik dient dazu, die Kriegseuphorie und Siegessicherheit der Deutschen anzustacheln. Damit korrespondiert auch die Umschrift: FÜR KAISER UND REICH. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

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