Diese Medaille stellt ein Werk des jüdisch-deutschen Medailleurs Arnold Zadikow dar, der als Soldat an der Westfront gegen Ende des Krieges in britische Kriegsgefangenschaft geriet, und hier die Erfahrungen des seit 1914 auf britisches Gebiet ausgreifenden Luftkriegs verarbeitet. Die einseitige Gussmedaille, die Bezüge zur traditionellen Totentanz-Darstellung aufweist, zeigt den auf dem Boden sitzenden Tod mit Seilen in den Händen, an denen Zeppeline befestigt sind. Eine Deutung lässt sich hierbei in zwei Richtungen aufstellen: Einer allgemeinen Interpretation nach lenkt der Knochenmann die Luftschiffe in Richtung des nicht näher definierten Kriegsgegners, um Unheil und Zerstörung über dessen Städte zu bringen. Eine andere Deutung wäre, die Besatzung der Luftschiffe als diejenigen zu betrachten, die in akuter Lebensgefahr schweben - der Tod lenkt demnach die Luftschiffe nicht zum Sieg, sondern vielmehr in das sichere Verderben. Einen deutlichen Hinweis liefert hierfür die Abbildung des zuvor getroffenen und nun abstürzenden Flugkörpers auf der rechten Seite.
Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Nicolas Schmitt]
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