Die zwölf Bilder entstanden im Jahr 2001. Sieben von ihnen sind im Format DIN A5 gezeichnet, die vier letzten im Format A4. Die Nummern 91 und 92 mit dem Titel "Zu Dritt" waren Plakatentwürfe für die Ausstellung "Schattenschritte – Lebensspuren", die 2002 im Wilhelm-Fabry-Museum zu sehen war. Klinger verwendete einen dünnen Filzstift, seine Linienführung changiert zwischen schwungvoller Leichtigkeit und kräftiger Akzentuierung. Die Kritzelschraffur erzeugt nicht nur Plastizität, sondern schafft gleichzeitig Elemente von Brüchigkeit und Unruhe, welche die Kohärenz seiner Figuren an den Rand der Auflösung bringen. Auch hier erstaunt seine präzise Beobachtungsgabe und sein sicheres Gespür für das Exemplarische der von ihm gezeigten Situationen.
Mit schonungslosem Nachdruck variiert er in seinem Werk immer wieder die so gerne verdrängten Fährnisse der letzten Lebensjahre. Seine Darstellungen von Einsamkeit, Krankheit, Altersschwäche und Tod sind von unnachsichtiger Genauigkeit, begleitet von tiefem Mitgefühl.
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