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Kunstgewerbemuseum [W-1968,26]
Walzenkrug mit silbervergoldeter Montierung (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Verena Wasmuth (CC BY-NC-SA)
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Walzenkrug mit silbervergoldeter Montierung

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Beschreibung

Humpen aus dickwandigem, farblosem, etwas graustichigem Glas, die Bodenkugel ist von einer tiefgeschnittenen Blütenrosette gerahmt, auf eine runde Platte mit Standring gesetzt, nicht gestaucht, der Standring mit feiner Montierung aus vergoldetem Silber, die Kantenverzierung aus erhabenen Jakobsmuscheln, angesetzter Ohrenhenkel, der an einer Manschette die Deckelmontierung hält, die aus Spangen und einem naturalistisch geformten Adler als Bekrönung gebildet wird. Der Ansatz des walzenförmigen Humpens ist mit einem versenkten und mattierten Spitzblattdekor verziert. Die Wandung zeigt umlaufend große Blüten- und Früchtefestons mit vereinzelten fliegenden Vögeln und Insekten, den verwärmten Mündungsrand schmückt ein Bogenfries in Schälfschliff. Der Deckel ist ebenfalls aus Glas geformt, gerahmt von einer getreppten Montierung in Anlehnung an den Fuß. Auf dem Deckel findet sich das bekrönte, großformatige Monogramm FR für Fridericus Rex zwischen gekreuzten Palmzweigen. Die Wandung hat einen durchgehenden Sprung gegenüber des Henkels. Da außer einem Tremolierstrich keine Punzen vorhanden sind, lässt sich kein Goldschmied zuordnen.
Sehr wahrscheinlich datiert dieser repräsentative Walzenkrug in die Regierungszeit König Friedrichs I., in die Jahre 1701 bis 1713. Die hängenden Frucht- und Blumenbündel waren ein wiederkehrendes Motiv der Werkstatt von Martin Winter (um 1640–1702), die nach seinem Tod von seinem Neffen Gottfried Spiller (um 1663–1728) weitergeführt wurde. Dieses Glas glorifiziert mit seinem Bildprogramm die neugewonnene Königswürde des Hauses Hohenzollern: das bekrönte Monogramm dominiert das Gefäß, wird flankiert von Palmzweigen, Symbol für Sieg, Triumph, Frieden und ewiges Leben; Früchte und Blumen stehen für Wohlstand und Fruchtbarkeit, der imposante Adler des königlichen Hausordens wirkt, als ob er jeden Moment in die Lüfte steigt. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten; Silber / geformt, ziseliert, vergoldet

Maße

H. 20,6 cm; Dm. mit Henkel 15,5 cm; Dm. ohne Henkel 12,5 cm

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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