In seinem Gedicht "Zum 8. November 1939" thematisiert Karl Räder das Attentat auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller.
Das Attentat war von Georg Elser, einem überzeugten Gegner des Nationalsozialismus, geplant und durchgeführt worden. Als Zeitpunkt dafür hatte er die Jubiläumsveranstaltung zum Gedenken an den Hitlerputsch von 1923 gewählt, den die NS-Führung seit 1935 alljährlich feierte. Hitler war damals wegen Hochverrats zu einer unverhältnismäßig milden Haftstrafe verurteilt worden.
Für Georg Elser war spätestens seit 1938 klar, dass das NS-Regime einen Angriffskrieg vorbereitete. Seiner Überzeugung nach konnte der Krieg, der wenige Wochen zuvor bereits begonnen hatte, nur durch die Beseitigung der obersten Führungsspitze beendet werden.
Der Plan scheiterte, da Hitler kurz vor der Explosion den Saal verlassen hatte. Beim Versuch in die Schweiz zu entkommen wurde Elser festgenommen.
Räder greift in seinem Gedicht die NS-Propaganda auf, nach der der britische Geheimdienst mit jüdischer Unterstützung („feig bezahlt“) verantwortlich sei für den Anschlag, den er als verbrecherisch und als „Satanstat“ tituliert. Wie in seinen anderen Hymnen auf Hitler findet sich auch in diesem Fall das Motiv des von der Vorsehung gesandten Führers, der hier wie durch ein Wunder dem Tod entgangen sei. Räder beschwört den engen Zusammenhang zwischen Führer und Volk, das nun umso mehr in „Nibelungentreue“ vereint sei. Die Worte „Schnallt fest den Helm! Sieg Heil!“ sind ein Appell zur konsequenten Unterstützung des gerade begonnenen Krieges.
Nach langjähriger Haft im KZ Dachau wurde Georg Elser 1945 ermordet – wie viele andere Regimegegner kurz vor dem längst absehbaren Kriegsende. Man wollte nicht, dass sie für die Zeit danach zur Verfügung standen.
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