Bericht im Pfälzischen Kurier vom 9. Juli 1935 über die Eröffnung der Bad Dürkheimer Brunnenhalle von Samstag, dem 6. Juli mit dem Abdruck eines Propaganda-Gedichtes von Karl Räder. Die zu diesem Anlass verfassten Verse wurden von einem BDM-Mädchen vorgetragen.
Räder lobt darin die Realisierung des lang "ersehnten Vorhabens" im "neuen Reiche" als Werk "kerndeutscher Männer" zur Förderung von "Neudeutschlands Kraft und Ehr" und schließt mit einer gebetsartig anmutenden Formel: "Des Führers Geist umschling uns wie ein Band."
Zum selben Tag brachte die Zeitschrift "Der Israelit" folgende Meldung:
Der „Landespressedienst“ des „Deutschen Nachrichtenbüros“ verbreitet unter der Überschrift „Bad Dürkheim judenfrei“ folgende Meldung:
„Bad Dürkheim, das mit der Erstellung seiner Brunnehalle und nach dem bei den Einweihungsfeierlichkeiten vorgetragenen Sachverständigengutachten des Professors Dr. Böhm, den ersten Schritt zum Weltbad getan hat, wird judenfrei. Am Eingang zum Kurgarten und damit zum Kurmittelhaus und zur Kurverwaltung prangt seit Sonntag ein rotes Schild mit der Aufschrift „Juden ist der Zutritt verboten!“ Die beiden vorhandenen Hotels nehmen keine Juden mehr auf.
Am 23. Juli berichtete der Pfälzische Kurier, dass der bayerische Ministerpräsident Siebert sich bei Räder mit der Übersendung eines Bildes für seinen Festvortrag bedankte.
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