Auffällig bei diesem Eisen sind insgesamt 20 Löchern direkt über dem Boden. Es hat damit die typische Eigenschaft eines Schweizereisens, könnte aber auch (da ohne Rost) als Glühstoffeisen genutzt worden sein. Allerdings besitzt es (noch) nicht die für spätere Glühstoffeisentypischen Rippen im inneren des Eisens.
Glühstoff ist eine Art Holzkohlenbrikett, gepulverte Holzkohle, die mit Teer und Natronlauge behandelt in Form gepreßt und verkokt (entgast) wurde. Glühstoff diente zum Kochen, Plätten, Bügeln, Warmhalten etc.
Ein sogenannter Glühbolzen wurde zum Bügeln ausserhalb des Eisens angezündet und in das Eisen eingeführt. Er konnte bis zu 10 Stunden ununterbrochen glühen und so das Fortarbeiten ermöglichen. Im Vergleich zum Kohlebügeleisen hat er kaum Staub, Ruß und Giftgase emittiert. Diese Fortschritte wurden nicht nur in Fachzeitschriften ausführlich beworben.
In den aufklappbaren Deckel eines Glühstoffeisens konnte der ausserhalb des Eisens angezündete Glühstoff eingefüllt werden. Die Bügelsohle besteht aus dickem Eisenblech, der Glühstoffbehälter besteht aus dünnerem Eisen. Die Bügelsohle ragt in hinteren Teil über den Kohlebehälter heraus. Mit einer Klappe auf der Rückseiten, unten über der Bügelsohle, konnte Asche ausgeschüttet werden. in Holzgriff ist mit Eisenbändern und Nieten am Deckel befestigt. Vor dieser befindet sich ein gusseisener Knauf mit dem der Deckel verschlossen und wieder geöffnet werden konnte. An allen drei Seiten des Bügeleisens befinden sich ganz unten und ganz oben kleine Löcher zur Ermöglichung der Luftzirkulation.
Leider keine Informationen zum Hersteller.
Bügeleisen werden seit dem 17. Jahrhundert zum Glätten der Wäsche verwendet. Die ersten Bügeleisen bestanden aus einer Metallplatte und einem bügelartigem Griff. Daher auch der Name.
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