Brief von Karl Räder an Dr. Adolf Stoll, 18.07.1934
Räder kontaktiert Stoll, einen überzeugten Nationalsozialisten und in Bad Dürkheim ansässigen Arzt, bzgl. der Veröffentlichung eines Gedichtes über den "Brunholdisstuhl" (2023/0470), das er ihm für die nationalsozialistische Zeitschrift "Die Westmark" anempfiehlt. Er selbst werde dort zur "älteren Dichtergeneration" gezählt, die die "Neue Zeit" nicht angemessen repräsentieren könne. Nun sei er aber "belehrt und bekehrt im Sinne des 3. Reiches" und halte es mit Hitler, Goebbels und Bürckel, die jeden, der bereit sei "zur Mitarbeit" willkommen heißen würden. Ein ähnliches Verhalten zeigt sich in der Korrespondenz Räders mit NS-Vertretern und -Behörden immer wieder.
Stoll ist unter anderem Autor eines Werkes über den Kriemhildenstuhl, das die Interpretation des römischen Steinbruches als "altgermanisches Heiligtum" propagierte (2022/0015).
In dem mystischen Gedicht folgt Räder dieser schon damals als kontrafaktisch erwiesenen NS-Interpretation.
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