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Bayerisches Armeemuseum Feuerwaffen Turcica Frühe Neuzeit (ca. 1500 bis ca. 1800) [E 7212]
Gewehr mit Miquelet-Schloß (Bayerisches Armeemuseum CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Bayerisches Armeemuseum (CC BY-NC-ND)
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Gewehr mit Miquelet-Schloß

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Beschreibung

Gewehr mit Miquelet-Schloß, tüfek. Der Lauf achtkantig, damasziert, trägt goldtauschierten Dekor aus Spitzblättern und Sternen. Er ist mit Silberblech-Bändern mit dem Schaft verbunden. Auf dem Lauf befindet sich eine hausförmige, goldplattierte Marke mit der Meistersignatur "Kücük Mustafa" und am Laufboden ein Lochvisier. Die acht silbernen Laufbänder sind mit Blattranken verziert. Das Schnappschloss trägt Punkte, Blüten und Blattranken in Gold- und Silbertauschierung. Über dem Pulversack/Kammer/Seele in einer Länge von etwa 14 cm einfache Linien-Ornamente in Goldtauschierung, hier auch die Marke. Der hölzerne Schaft ist mit Bandornamentik in ausgeschnittenem Silberblech beschlagen. Auf der Unterseite des Kolbens befindet sich eine in eine Silberfassung eingelegte Koralle, herzförmig mit Kannelierung und mit Blattumrahmung. Der Holzladestock ist im vorderen Teil mit Silberblech beschlagen und hat eine eiserne Spitze.
Auf dem Hahn Schriftzeichen in Goldtauschierung. Gravierte Schriftzeichen auch auf dem Beschlag unter dem Schloss.
1. Auf der unteren Hahnlippe: "1198 d. H." (= 26.11.1783 - 13.11.1784),
2. Im Seitenbeschlag der Pfanne eine runde Meistermarke mit Signatur: "Uzun Mustafa" in phonetisch falscher Schreibweise
3. Das silberne Kammerblech trägt gravierten Blattrankendekor und den Namen des Besitzers: "Sajjid Mustafa" mit der Jahreszahl " 1221" (= 21.03 1806-10.03.1807).
4. Auf dem Kolbenbeschlag oben: "Amil Imam" d. h. "Arbeit des Imam", darüber längs gereimt: "muzzafer aduvv üzere / ilahi / hata'dan sakla sahib-i silahi", d. h. "Mein Gott, Sieger über den Feind, bewahre den Eigner der Waffe vor dem Verfehlen [des Zieles]". Nach Aussage von Prof. Hans Mejer ist diese Inschrift ungewöhnlich, da die Anrufung Gottes zwar auf osmanisch, aber in arabischer Grammatik verfasst ist. Daher wäre es denkbar, dass "Imam" hier nicht als Eigenname, sondern als Berufsbezeichnung zu verstehen ist und ein ungenannter, dem Arabischen kundiger Imam hier ein Gebet einarbeiten ließ.
Der Abzug ist tropfenförmig die beiden Riemenbügel sind aus Silber.

Marken/Inschriften:
Auf dem Lauf befindet sich eine hausförmige, goldplattierte Marke mit der Meistersignatur "Kücük Mustafa"
Auf dem Hahn Schriftzeichen in Goldtauschierung. Gravierte Schriftzeichen auch auf dem Beschlag unter dem Schloss.
1. Auf der unteren Hahnlippe: "1198 d. H." (= 26.11.1783-13.11.1784),
2. Im Seitenbeschlag der Pfanne eine runde Meistermarke mit Signatur: "Uzun Mustafa" in phonetisch falscher Schreibweise
3. Das silberne Kammerblech trägt gravierten Blattrankendekor und den Namen des Besitzers: "Sajjid Mustafa" mit der Jahreszahl " 1221" (= 21.03 1806-10.03.1807).
Auf dem Kolbenbeschlag oben: "Amil Imam", darüber längs: "Muzzafer ' Adwar / al-Hî Chassâdan Ssoqoli / Sâhib Salâhi".

Ausstellung Ingolstadt, Osmanisch-Türkisches Kunsthandwerk 1979, Nr. 26; Ms. Schuckelt 2004, S. 114.

Material/Technik

Holz, Eisen mit teilweiser Goldtauschierung, Koralle

Maße

Gesamtlänge: 126 cm; Lauflänge: 94,6 cm; Kaliber: ~16 mm; Züge: 0; Gewicht: 3,5 kg

Karte
Hergestellt Hergestellt
1783
Mustafa, Kücük
Osmanisches Reich
Zusammengefügt Zusammengefügt
1783
Mustafa, Uzun
Osmanisches Reich
Besessen Besessen
1806
Mustafa, Sajjid
Osmanisches Reich
1782 1809
Bayerisches Armeemuseum

Objekt aus: Bayerisches Armeemuseum

Das Bayerische Armeemuseum in Ingolstadt ist ein seit 1879 bestehendes militärhistorisches Museum mit umfangreichen Sammlungsbeständen zur Geschichte...

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