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Wilhelm-Fabry-Museum Sammlung Murken Sammlung Wilhelm-Fabry-Museum [00550]
Christus heilt die kranke Frau, nach Paolo Veronese (Wilhelm-Fabry-Museum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Wilhelm-Fabry-Museum / Peter Siepmann (CC BY-NC-SA)
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Christus heilt die kranke Frau, nach Paolo Veronese

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Beschreibung

Industriell produzierte religiöse Erbauungsbilder nach Vorlagen alter Meister waren beliebte Produkte im späten 19. Jahrhundert. Es störte dabei nicht weiter, dass die Betitelung mit dem Inhalt der Vorlage oft wenig zu tun hatte. Bei dem vorliegenden Exemplar wird die Wiedererweckung eines Toten zur Krankenheilung umgeschrieben: Christus heilt die kranke Frau. Da korrekterweise der Schöpfer der Vorlage unter dem Bildteil steht (Paolo Cagliari, bzw. Veronese) lässt sich der ursprüngliche Titel leicht recherchieren. Bei der Szene handelt es sich um die Wiedererweckung des Jünglings zu Nain, geschildert in Lukas 7,11–17.
Vor den Toren der Stadt Nain begegnet Jesus und seinen Jüngern ein Leichenzug, der den einzigen Sohn einer Witwe zu Grabe trägt. Jesus erweckt den Jungen wieder zum Leben.
Veroneses Darstellung konzentriert sich auf die Figur der Mutter, die dankbar und ehrfürchtig vor dem Schöpfer auf die Knie gesunken ist. Der gerade wiedererweckte Junge dagegen ist wortwörtlich zur Randfigur degradiert: in der linken unteren Ecke findet er nur noch als angeschnittene Figur Platz. Diese kühne Figurenpriorisierung erleichtert die spätere Umdeutung der Szene zur Krankenheilung. Solche Drucke dienten als Spender von Trost und Zuversicht im Alltag und waren auf unmittelbare Verständlichkeit hin konzipiert.
Hinzu kommt, dass die Vorstellung eines heilenden Erlösers tröstlicher ist als die eines Totenerweckers. Schließlich ist der Tod die Voraussetzung für die Erlösung in Gott und seine Reversiblität ist in der Logik des Ganzen nicht vorgesehen.
Nicht umsonst gibt es unter den 35 Wundern Jesu nur drei Totenerweckungen. Während die anderen Wunder gewissermaßen himmlische Machtdemonstrationen waren, spielen bei den Totenerweckungen persönliche Gefühle eine Rolle: Lazarus war ein Freund Jesu, bei den beiden verstorbenen Kindern (Jüngling v. Nain, Jairus´ Tochter) handelt er aus Mitleid mit den Eltern. Die Vorstellung, dass Jesus Handlungen aus persönlichen Gefühlen in Ausnahmefällen nicht ganz konform mit der göttlichen Ordnung gewesen sein könnten, macht ihn als Erlöserfigur nur sympathischer.

Material/Technik

Kupferstich

Maße

H x B: 20,6 x 26,6 (Blatt)

Karte
Vorlagenerstellung Vorlagenerstellung
1565
Paolo Veronese
Venedig
Druckplatte hergestellt Druckplatte hergestellt
1861
Albert Henry Payne
Leipzig
Gespendet / Geschenkt Gespendet / Geschenkt
2021
Axel Hinrich Murken
1564 2023
Wilhelm-Fabry-Museum

Objekt aus: Wilhelm-Fabry-Museum

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