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Staatliche Schlösser und Gärten Hessen 1.3 Zeichnungen [10.5.1.3.1163]
Landgräfin Caroline von Hessen-Homburg geb. Prinzessin von Hessen-Darmstadt (Hessische Hausstiftung CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Hessische Hausstiftung / David Hall (CC BY-NC-SA)
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Landgräfin Caroline von Hessen-Homburg geb. Prinzessin von Hessen-Darmstadt

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Beschreibung

Das qualitätvolle Pastell zeigt Landgräfin Caroline von Hessen-Homburg (1746–1821), geborene Prinzessin von Hessen-Darmstadt, die am 27. September 1768 Landgraf Friedrich V. von Hessen-Homburg heiratete. Sie trägt eine Seidenrobe mit hellblauer Schleife und tiefem, rüschengesäumten Dekolleté. Die schwarzbraune Haartracht ist hochtoupiert und mit einem eingebundenem blauen Seidenband geschmückt. Rechts an der Gewandung erkennt man den Bruststern des russischen Ordens der Heiligen Katharina: ein in Silber gestickter achtstrahliger Stern mit purpurroten Medaillon und einem Diadem, das von einem Kreuz bekrönt wird. Auf dem Reif steht in goldenen kyrillischen Buchstaben die Ordensdevise: "FÜR LIEBE UND VATERLAND", in altrussischer Schreibweise, leicht verdeckt vom Spitzenbesatz des linken Ärmels. Der Orden ist eine Reminiszenz an die Brautfahrt ihrer älteren Schwestern Amalie, Wilhelmine und Luise nach St. Petersburg im Sommer 1772.

Nach Malweise und Farbgebung sowie der Ausarbeitung der Gesichtszüge zu urteilen könnte das Porträt, ebenso wie das zugehörige Bildnis von Carolines Ehemann (Inv.Nr. 10.5.1.3.1164), vom jungen Johann Heinrich Schmidt stammen. Dieser kam 1774, nach erster Zeit in Saarbrücken mit seinem Lehrmeister Johann Jakob Samhammer (1728–1787) nach Darmstadt, wo er ab 1780 vielfach Kinder und Enkel der landgräflichen Familie porträtierte. Er besuchte ab 1783 die Mannheimer Zeichenakademie und zog dann Ende 1784 nach Rom, wo er sich dem Klassizismus zuwandte. Schmidt malte nachweislich 1783 den Darmstädter Erbprinzen Ludwig (1753–1830) sowie Luise (1761–1829), dessen Cousine und Gattin, in Öl und Pastell. Um 1780/83 entstanden weitere Porträts von Friederike (1752–1782), einer weiteren Cousine, die bereits seit 1768 Herzogin zu Mecklenburg-Strelitz war und nicht mehr dauerhaft in Darmstadt lebte, sowie von vier ihrer Kinder, darunter auch Luise (1776–1810), der späteren preußischen Königin Es erscheint daher nicht unwahrscheinlich, dass Schmidt auch Auftragsarbeiten des im nahen Homburg residierenden Landgrafenpaares erhielt.

Von dem Pastell der Landgräfin Caroline sind mehrere Wiederholungen in Ölmalerei bekannt, was die damalige Kopierpraxis und den großen Bedarf an Porträts veranschaulicht. Eine kaum veränderte Fassung befindet sich im Schloss Bad Homburg (Inv.Nr. 1.1.285).

Vergleichsobjekte

:

Material/Technik

Papier, Pastellfarben / Pastell auf Papier über ovalem Spannrahmen

Maße

Breite
46,0 cm
Höhe
68,0 cm

Literatur

  • (2014): Gesichter und Geschichten : Portraits aus 4 Jahrhunderten (Eine Ausstellung des Städtischen Historischen Museums, Museum im Gotischen Haus, Bad Homburg v. d. Höhe, 26. November 2014 bis 12. April 2015). , S. 35
  • (2015): Farbe und Ton. Ein Beitrag zur Farb- und Tongestaltung des deutschen Klassizimus am Beispiel von Johann Heinrich Schmidt gen. Fornaro (1757-1821). Mit einem Werkverzeichnis.
  • Katharina Bechler, Kirsten Worms, Staatliche Schlösser und Gärten Hessen (2020): Princess Eliza, Englische Impulse für Hessen-Homburg. Petersberg, S. 90
Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

Objekt aus: Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

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