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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Wurstmarkt, Bad Dürkheimer Schriftgut - Zeitschriften, Hefte Nationalsozialismus [2022/0336]
https://rlp.museum-digital.de/data/rlp/resources/documents/202211/14071205123.pdf (Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Wurstmarktzeitung 1933

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Beschreibung

Wurstmarktanzeiger, Wurstmarktzeitung aus dem Jahr 1933

Mitarbeiter:
Dr. Hermann Emrich, August Heinrich, Leopold Reitz, Ludwig Hartmann, August Mohr, Karl Fischer, Jakob Frank, Karl Räder, Cläre Weitzel, Dr. Dietrich, Adolf Berndt, Hans Bittner, August Wilde, Albin Tippmann, Gerda Romstöck.

Inhalt u. a.
Vom Sinn des Volksfestes
Wurstmarktzeitung 1933
Du liebes deutsches Vaterland
Rückblick, Umblick, Ausblick

Wurstmarktzeitung mit deutlich nationalsozialistischen Anklängen, vor allem im Gedicht "Neuer Worschtmarktsgeischt 1933" von Karl Räder und "Fort mit´m Jazz" von Dr. Dittrich.

Neuer Worschtmarkt-Geischt 1933
Von Karl Räder
Wenn d´ vormjohr hoscht im Worschtmarkt-Schworm
En g´seh´ in brauner Uniform
Hots g´häße: Gel der is nit gscheit!
Der browoziert jo bloß die Leut!-

Un jetzt, an Worschtmarkt dreiundreißig,
Hot Adolf Hitler alles bei sich,
Un alles grüßt sich, Stadt und Land:
„Heil Hitler!“ mit erhobener Hand.
Un alles ruft, vun Herze froh:
„So ebbes des war noch nit do!

Un der neue Hitlergeischt voll Kraft,
Wu uns e(n) neues Reich hot g´schafft,
Der is, bei allem Sinn for´s Schbare,
Ah frisch in unsern Worschtmarkt g´fahre:

Frei-froh hockt alles dorchenanner
Beim Wei(n), wie Kümmel un Korianner.
Un alles juhgst bei Pälzer Bosse
Un fühlt sich ens als Volksgenosse.

Ob ener schafft mit Fauscht un Hand,
Ob ener lebt von seim Verstand,
Ob ener Dokder oder Bauer,
Ob ener Steiger oder Hauer,
Ob ener arm is oder reich:
An Worschtmarkt fühlt sich alles gleich!

Un alles singt, trotz Not un Dalles,
Stolz wieder: „Deutschland über alles!“
Un schmettert laut begeischtert mit:
„SA. marschiert mit ruhig feschdem Schritt!“

Un anstatt sich en Aff ze kafe
Statt trinke bis zum Ueberlafe,
Duht sich, wer kann, nit lumpe losse
Un zahlt ´me arme Volksgenosse
En Schoppe Derkmer for de Dorscht,
En Keidel Schwarzbrot un e Worscht.
Un loßt, statt kniggerig zu schbare,
Die Wäsekinner Reitschul fahre.
Un kaft ´me Mädche, uhne Zwang,
E großi schöni Zuckerstang.-

Ja ja, die Hand uf´s Herz, ehr Leut:
Heut hen mer doch e anri Zeit!
Drei Johr, sin kaum ins Land gezoh´
Do war´n noch die Franzose do,
Un mit de Reitbeitsch! sin so offe
Uf unserm Worschtmarkt rumgeloffe!_
Ke Musik hot meh gschbielt – o mei(n)!
„Fescht steht un treu die Wacht am Rhei(n)!“
Un überahl hen Schbitzel g´hockt
Un hem ehm ´s Kitsche ei(n)gebrockt. –

Wann heut Abt Heinrich, der treue,
könnt aus de Limborg-Gruft uffsteie,
Der Herr hätt´, ich bin überzeugt.
Sei(n) Fräd am neue Worschtmarkt-Geischt!

Schad, daß der Kanzler hot ke Zeit,
Zum Worschtmarkt herzufliege heut!
Laut deht er rufe voller Fräd:
„Reschbekt for Pälzer Borscht un Mäd!“
Nee, so e Fescht! – Mer sollts nit mehne!
So schwungvoll hab´ ich noch nix g´sehne!-
Ich deht mich fräe wie en König,
Wann´s ganze Deutschland wär´so enig
Als wie ehr Pälzer voller Schneid
Uf eurem schöne Worschtmarkt heut!
So deht, ich wäß es ganz genah,
Der Führer Adolf Hitler sa`!-

In diesem Sinn hebt Euer Glas
Mit Derkmer! – Mann un Fraa un Bas!
Zum Himmel die recht´ Hand empor!
(Wer hocke bleibt griecht e(n) uf´s Ohr!):
„So enig wie an Worschtmarkt heut,
So woll´n mer Pälzer jederzeit,
Treu zammesteh(n), mit Herz un Hand
Als „Wacht am Rhei(n) vum Vaterland!“

Prost! – Schmedder mit wie ´n Dunnerkeil!
Hoch Palz un Vaterland: „Siegheil!“

Material/Technik

Papier / geschöpft, bedruckt

Maße

Länge: 29,7 cm, Breite: 21 cm, Seitenzahl: 58

Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

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