Diese voll funktionsfähige Schmiedefeueranlage umfasst neben der Esse eine an der Decke angebrachte Transmissionswelle, einen Kettenschmiedamboß, links und rechts der Esse zwei Fallhämmer zum Anschärfen und zur Aufnahme der Gesenke bei der Endfertigung des Kettenglieds, einen Flaschenzug zur Anhebung der zu bearbeitenden Kette, in der Esse eine Vorwärmstange sowie nahe bei der Feuerstelle ein Wasserfass und eine Reihe unterschiedlich großer und schwerer Schmiedezangen und Schmiedehämmer.
In der Schmiedefeueranlage wurden durch das Verbrennen von Koks und die Zuführung von Frischluft über ein Gebläse Temperaturen von über 1.500 Grad Celsius erreicht. Bei Zuführung von gröberem Koks der Größe Brech 4 konnten auch höhere Temperaturen erreicht werden. Diese Gluthitze war erforderlich, um die aus Schmiedestahl vorgeformten Kettengliedrohlinge zu einem fertigen Kettenglied zu bearbeiten, indem die beiden Enden zuerst erhitzt und dann durch Hämmern miteinander verschmolzen wurden.
Die Schmiedefeueranlage stammt aus der Ruhrland Kettenfabrik Wilhelm Prünte, wo sie um 1910 errichtet wurde. 1998 kam sie ins Kettenschmiedemuseum Fröndenberg; dabei wurde die Esse aus Schamottestein neu errichtet.
Vgl. auch die Einträge bei den Inventarnummern 2023-003.1 bis 2023-003.8.
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