Carl Wilhelm Müller erhielt von 1854 bis 1864 seine künstlerische Ausbildung an der Dresdner Kunstakademie, davon sechs Jahre im Atelier von Ludwig Richter. Nach anschließenden Studienreisen fand der Maler zu einem farbenprächtigen, erzählerischen Stil. So zeigt auch der „Schlupfwinkel für Landstreicher“ nicht nur eine beeindruckende Landschaft, sondern gleichzeitig eine Genredarstellung. Die Umgebung bei Neuschloss in Böhmen rund um den Hirnsener Großteich bietet die natürlichen, geologisch vorhandenen Motive für Gewässer, Felsen und große Höhlen. Carl Wilhelm Müller macht einer dieser Höhlen zum Unterschlupf für eine Gruppe von Menschen, die sich um ein Feuer versammelt haben oder dem schützenden Gestein zustreben. Ein hinter der Felswand verborgener Mond beleuchtet dramatisch Wolken, Gewässer und Bäume und verleiht der Szenerie eine geheimnisvolle Stimmung. (JB)
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