Unter den insgesamt zwölf Gemälden von Rudolph Schuster, die sich im Bestand der Kunstsammlungen Chemnitz befinden, gehört dieses rahmenlose Bild zu den unvollendeten Werken des Malers. Die Ausbildung an der Dresdner Akademie, davon sechs Jahre im Atelier von Ludwig Richter haben nicht nur hinsichtlich der Themenwahl, sondern auch in der meisterlichen Maltechnik einen bleibenden Einfluss hinterlassen. Somit ist auch eine Zuordnung des Bildes „Durch die Fuhrt“ zu seinen Studien oder unvollständigen Werken möglich. Ein natürliches, flaches Flussbett windet sich zwischen Bäumen, einem steinigen Abhang und einem sandigen Ufer. Durch die Fuhrt laufen ein Schäfer, ein Kind und ein Schaf. Vor allem anhand der Figur des Mannes und der nur farbig angelegten Grünflächen links und rechts im Bildvordergrund wird der Entwurfscharakter deutlich. Die Beine sind noch in Umrissen vorhanden und der über die Schultern gelegte Gegenstand ist schwer zu erahnen. Möglich wäre ein Jungtier, welches nicht ohne Hilfe durch den Fluss gelangen könnte. Die bereits wohl gesetzten Reflexe in den fertig ausgeführten Bereichen deuten auf eine für den Maler typische, stimmungsvolle Landschaftsdarstellung. (JB)
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