Dieses Selbstporträt von Eva Schulze-Knabe zeigt die Künstlerin in heller, sommerlicher Kleidung, inklusive eines Huts mit breiter Krempe, der das Gesicht vor Sonneneinstrahlung schützt. Schulze-Knabes zahlreiche Porträts zeichnen sich vor allem durch den flächigen Pinselduktus aus. Die Künstlerin war von 1965-1971 Vorsitzende des Verbandes Bildender Künstler in der DDR und erhielt mehrfach Preise für ihr künstlerisches Werk. Vor allem ihre Arbeiterporträts passten zu den Maßgaben des in der DDR propagierten Sozialistischen Realismus. Ein weiterer Grund für die große Anerkennung der Künstlerin in der DDR war ihr Widerstand während des NS-Regimes. Die Künstlerin, die bereits 1929 der KPD beigetreten war, wurde aufgrund ihrer politischen Einstellung Anfang der 1940er Jahre zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe im KZ Waldheim verurteilt. Nach dessen Befreiung im Jahr 1945 widmete sich Schulze-Knabe in den ersten Nachkriegsjahren zunächst Ruinenbildern Dresdens bis sie sich später vornehmlich der Porträtmalerei widmete. (MW)
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