Die Künstlerin Sella Hasse wurde bei Franz Skarbina, Walter Leistikow und Lovis Corinth in Berlin ausgebildet. Die Malerin und Grafikerin war ab 1901 Mitglied im „Verein der Berliner Künstlerinnen“ sowie ab 1912 im „Deutschen Künstlerbund“. Im selben Jahr entstand das Porträt „Bettlerin mit Kind“, dass eine resigniert schauende Frau mit einem schlafenden Säugling in einem Treppenhaus zeigt. Dieses in Braun- und Grautönen gehaltene Gemälde ist eines von zahlreichen Arbeiten, in denen sich Sella Hasse mit der Lebenswelt sozial benachteiligter Gruppen auseinandersetzt. Nachdem ihre Kunst in der Zeit des Nationalsozialismus als „entartet“ verfemt wurde, konnte sie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in der DDR wieder an ihre Karriere anknüpfen. Vor allem ihre Arbeiterdarstellungen wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, da sie sich optimal in die Maßgaben des Sozialistischen Realismus einfügten. (MW)
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