Johannes Weyer (1515-1588) war Leibarzt am jülich-bergischen Hof in Düsseldorf. Wilhelm Fabry arbeitete mit Weyer, als er 1579 Schüler bei Cosmas Slot war. Die Gesamtausgabe seiner Werke "Opera omnia. Editio nova & hactenus desiderata" wurde 1620 in Amsterdam bei Pieter van den Berge ("apud Petrum vanden Berge")gedruckt. Sie enthält auch seine berühmte Schrift "De praestigiis daemonum" Dieser Text gilt als „das erste große europäische Werk, das einen empirischen, wissenschaftlichen Ansatz zur Erforschung psychischer Erkrankungen verfolgt“. Weyer wandte sich entschieden gegen Heinrich Kramers "Malleus Maleficarum" (Hexenhammer) und war einer der ersten angesehenen Gelehrten, die öffentlich die Hexenverfolgung anprangerten. Er betrachtete Menschen, denen Hexerei vorgeworfen wurde, eher als melancholisch oder psychisch krank. Die Titelseite ist in Rot und Schwarz gedruckt, mit gravierter Vignette. Vor der Vita des Autors befindet sich ein Kupferstich-Porträt Weyers von Pieter Holsteyn. Der Text ist illustriert mit sieben Holzschnitten von Pflanzen, medizinischen Geräten und auf Seite 760 dem Porträt einer Patientin im Kindesalter.
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