Ansicht des Gedenkstättengeländes mit Dauerausstellung in Richtung des heutigen Hotel Mercure, 2004:
Die viele Jahre für das Lager Neue Bremm gebrauchte Bezeichnung „KZ“ war ein Indiz für die weitgehende Unkenntnis über die Bedeutung des Lagers im NS-Lagersystem. Dazu kam, dass die Gedenkstätte aufgrund der zahlreichen Veränderungen erklärt werden, musste da der Ort aus sich heraus, keine Rückschlüsse mehr zuließ. Ein wichtiger Impuls dafür war die Gründung der Initiative Neue Bremm im Jahr 1998. Darin fanden Multiplikator*innen aus Kunst, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zusammen. Die Initiative lobte den Ideenwettbewerb zur Neugestaltung der Gedenkstätte aus und sorgte für deren Förderung durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien. Ihr Engagement sorgte auch dafür, dass um das Jahr 2000 der Lehrstuhl von Professor Rainer Hudemann am Historischen Institut der Universität des Saarlandes die Geschichte des Lagers erforschte. Die Publikationen von Elisabeth Thalhofer zum Gestapo-Lager Neue Bremm sind längst vollgültige Standardwerke. Die Frontstellung zwischen Staat und Zivilgesellschaft bei der Gedenkstätte Neue Bremm ist aufgelöst. Heute arbeiten die Stadt Saarbrücken als Eigentümerin des Geländes mit der Initiative Neue Bremm als Eignerin der Gedenkstätte sowie der Landeszentrale für politische Bildung als Verantwortliche für die wissenschaftlich-pädagogische Begleitung und dem für die Workcamps zuständigen Landesjugendring Saar zusammen.
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