Frauen und Kinder aus der Nachbarschaft des Lagers bei der Naherholung vor dem Lager Neue Bremm, 1943/1944:
Lange bevor an dieser Stelle im Jahr 1940 Baracken für Kriegsgefangene errichtet worden waren, gab es hier seit Anfang des 19. Jahrhunderts ein Gasthaus. Das Gasthaus wurde geschlossen, nachdem das Gestapo-Lager 1943 in Betrieb genommen wurde. Der Verkauf von Bier und Zigaretten über die Straße ging jedoch weiter. Das galt auch für den Alltag der Nachbarschaft des Lagers. Auch der Alltag zwischen Arbeit und Freizeit der in der Nachbarschaft lebenden Menschen ging weiter.
Das Lager befand sich an einer Durchgangstraße nach Frankreich und lag am Weg zum Saarbrücker Hauptfriedhof sowie unweit der Spicherer Höhen, einem beliebten Ausflugsziel der Saarbrücker Bevölkerung. Der Zeitzeuge Emil Limbach aus Saarbrücken berichtet: „Man durfte ja nicht ins Lager reingucken, selbst von der gegenüberliegenden Wirtschaft aus ging es nicht. Da hing ein Schild: Aus dem Fenster gucken verboten. (…) Vorher sind wir oftmals spazieren gegangen – und wenn einer mal stehen geblieben ist, hat die Wachmannschaft, die unter einer Überdachung gesessen hat, gerufen: Weitergehen – sonst schießen wir!“
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