Uferlandschaft, auf dem Wasser schwimmend die beiden Buchstaben "M" und "L". Auf dem "M" ein Jüngling, auf dem "L" eine thronende Dame mit zwei Kindern. Ornamental ausgestaltete Initialen gehörten als Huldigungsbilder zu den Spezialitäten Armgart und Maximiliane von Arnims, wobei die Huldigungsarabeske für König Friedrich Wilhelm IV. (IV-1960-013, Nr. 15) als das herausragende Beispiel einer offenbar deutlich größeren Produktion gelten darf. Quellen belegen, dass Armgart noch bis in die 1870er Jahre hinein Huldigungsbilder für Wilhelm I. malte (Sieberg 2012, S. 99). Auch ein Eintrag in Maximiliane von Arnims Jahresbericht von 1848 ist in diesem Zusammenhang erhellend: "In diesem Monat [November 1848] fiel auch die silberne Hochzeit des Königs, dazu hatten wir zwei Bilder gearbeitet, die uns sehr gelungen schienen [...] Die Bilder hatten uns aber viel angenehme Stunden verschafft, Herrmann Gisel ich und Armgard und Jenatz hatten zusammen daran gearbeitet, u jeder immer noch etwas dazu erfunden. Das eine stellte die Barmherzigkeit da - die Buchstaben waren Blumen welche von Engeln gepflegt und begossen wurden, im B saß eine barmherzige Schwester welche im Gebetbuch las - hintern sah man in eine Landschaft, die Seele flog als Schmetterling über die Blumen, rund herum gingen Verzierungen und Schnörkel in Gold, in die die passenden Bibelstellen eingeschrieben. Das andre Bild stellte den Frieden vor. Ein betender Mönch saß im F. am Meer, die Engel zogen in einem silbernen Netz den Frieden in Gestalt von Fischen, die die Buchstaben bildeten ans Land - von tausend Schilfhalmen umgeben - ein Engel kochte dem Mönch das Essen am Feuer ein andrer zog die Glocke!" (zit. nach Arnim 2001, S. 332). Der Eintrag ist in zweierlei Hinsicht interessant. Zum einen wird darin der Sinngehalt von Bildern dieser Art dokumentiert; zum anderen belegt er, dass die Huldigungsbilder von einem größeren Kollektiv gezeichnet wurden und neben Armgart und Maximiliane, die als die treibenden Kräfte hinter den Projekten gelten dürfen, auch Gisela von Arnim, Herman Grimm und der Verleger Jenatz mit der Ausführung betraut wurden, wie es an anderer Stelle auch das Tagebuch Herman Grimms von 1847 bezeugt (Ehrhardt 1995, S. 49, 88). NSt