Das Motiv mit dem Blick aus einem geöffneten Fenster hat viele Maler zu variantenreichen Kompositionen inspiriert. Der Maler Georg Gelbke hat für sein Bild „Am offenen Fenster“ ein alltägliches Motiv gewählt. Der Innenraum ist mit dem fast über das gesamte Bild reichenden Fensterrahmen und im Vordergrund mit einem gedeckten Tisch dargestellt. Die Gegenstände, wie Glaskrug, Teekanne oder Butterdose nehmen die einfallende Helligkeit auf. Durch den linken geschlossen und den rechten offenen Fensterflügel führt die Aussicht zu einer frischen grünen Wiese, einem angrenzenden Waldstück und einem wolkenlosen Himmel. Besonders auffallend ist der üppig blühende Strauch. Die zarte Farbigkeit und die leichte Malweise lassen auf einen Frühlingstag schließen, an dem erste wärmende Strahlen und der Duft von Blüten in den Raum vordringen.
1918 war dieses Gemälde erstmals in einer großen Sonderausstellung im Museum am Theaterplatz ausgestellt. Damals noch im Besitz von Professor Dr. med. Adolf Thiele, dessen Nachlass 1980 den Kunstsammlungen durch die Nachfahrin übergeben wurde. (JB)
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