Hüftbildnis von Emilie Walter im hoch geschlossenen Kleid mit weiten Ärmeln. Spitzenkragen, Schnalle, Brosche und ein Haarreif in der hochgesteckten Frisur nach Mode der Zeit sind mit weißer Temperafarbe hervorgehoben. Die Dargestellte ist im Freundeskreis von Therese Ahlborn zu suchen, wohl außerhalb von Berlin (Magnussen S. 168ff.). Sorgfältig ausgeführtes Bildnis, mitunter im Strich tastend, aber sensibel in der Beobachtung der Dargestellten. Seltene der einstmals wohl sehr großen Zahl von Zeichnungen dieser früh, im September 1841, verstorbenen Therese Ahlborn. Sie war die älteste Tochter des Oberbergrats Martins in Berlin und verheiratet seit 1832 mit dem Maler Wilhelm Ahlborn (1796-1857), der sie zu künstlerischer Tätigkeit ermunterte und auch unterrichtete.
Als Vermächtnis von Gisela Schultz vom Berlin Museum erworben.
Bezeichnet im Bild, li. u. mit schwarzer Kreide "Therese Ahlborn / 1839", rückseitig ist die Dargestellte, über die wir nichts wissen, von späterer Hand festgehalten.
Literatur: Magnussen S. 43, S. 143, S. 182f. "Im Sommer 1839 reiste ich einmal ohne meine Frau. Sie fuhr zu Freunden zur Erholung [.... ] Meine liebe Frau hatte sich recht erholt und fleißig porträtiert, und wir rüsteten zur Reise nach Hannover ..." (S. 168f.).
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