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Museum August Kestner Bronzen

Bronzen

Diese Gruppe enthält unterschiedliche Objektgattungen aus Bronze.

[ 72 Objekte ]

Nilgott

Dargestellt ist die am dicken Bauch und den herabhängenden Brüsten eindeutig zu erkennende Gottheit, die den Nil, ägyptisch Hapy, personifiziert. Die auf ihrem Kopf sitzenden Wappenpflanzen Ägyptens zeigen noch präziser an, dass es sich um den durch Unterägypten fließenden Abschnitt des Flusses handelt, denn wiedergegeben sind drei Papyruspflanzen – Lotus wäre die Wappenpflanze Oberägyptens. Die Leibesfülle der Gottheit soll andeuten, dass der Nil Nahrung in Überfluss bringen kann und soll. Davon hält die Gottheit auch einiges in den Armen: Auf einer die Hieroglyphe für „Opfer“ darstellenden Platte präsentiert sie zwei hohe Wassergefäße und zwei langstielige Lotuspflanzen. Weitere Lotuspflanzen, zwei Knospen und drei offene Blüten, hängen vom linken Unterarm und der rechten Hand herab. Zwischen den herabhängenden Blüten und der Bodenplatte befindet sich eine von zwei Straußenfedern bekrönte Kartusche, in der jedoch kein Königsname zu sehen ist. Die Oberfläche innerhalb des Kartuschenringes ist jedoch in einer besonderen Weise aufgeraut worden, die eindeutig zeigt, dass einst ein zusätzliches mit dem Königsnamen beschriftete Metallplättchen, eventuell aus Gold, hier befestigt war. Da das Plättchen mir dem Königsnamen fehlt, darf vermutet werden, dass hier einst der Name eines Herrschers der 25. Dynastie zu lesen gewesen ist. Diese nach ihrer Herkunft aus Nubien Kuschiten genannten Fremdherrscher über Ägypten fielen in der folgenden 26. Dynastie mit Herrschern aus der Deltastadt Sais, folglich Saiten genannt, einer Damnatio Memoriae (d.h. Verfolgung des Andenkens) zum Opfer, in dessen Folge die Namen der Kuschiten auf Monumenten Ägyptens durch die Saiten zerstört wurden. Die am Objekt oben und unten befindlichen Leisten mit Löchern zeigen, dass das flache Bronzerelief einst auf einem Träger, aller Wahrscheinlichkeit nach aus Holz, aufgenagelt war. Aus diesem Grund ist damit zu rechnen, dass es sich nur um einen Teil eines einst weitaus aufwendigeren Gesamtdekors, vielleicht das eines Schreines, handelt. Die Technik des durchbrochenen Reliefs für das vorliegende Stück zeigt ferner, dass die eventuell einst vergoldete Schreinoberfläche als Hintergrund für die Götterdarstellung zu sehen gewesen sein sollte. (CEL) Ehem. Sammlung Friedrich Wilhelm von Bissing

Kaiser Trajan

Dieses Exemplar ist eines der wenigen erhaltenen und damit wichtigen Beispiele für kleinformatige Porträts Kaiser Trajans aus Bronze. Es zeigt eine Panzerbüste (Variation der Typen IV und IV A; sog. Decennalienbildnis und Typus Oslo) zur Befestigung an einem Untergrund (clipeata imago). Der Kopf mit Hals und die Panzerbüste sind gesondert im Verfahren des verlorenen Wachsmodells gegossen worden. Beide Teile wurden anschließend miteinander verlötet. Die Lötspuren sind an der Innenseite noch gut erkennbar. Auf der Außenseite wurden die Lötspuren jedoch so sorgfältig überarbeitet, so dass sie bei einem Blick von unten her auf die Büste – dieser Betrachterstandpunkt war gewünscht – völlig unsichtbar waren. Die heute fehlenden Augen waren aus farbigem Glasfluss gearbeitet. Auch die Umrahmung der Büste fehlt. In unregelmäßigen Abständen befinden sich entlang des unteren Randes der Büste zehn runde Löcher. In einem dieser Löcher steckt noch eine Niete, mit der die Büste auf einem Untergrund abgebracht war. Die Büste wurde im Tiber gefunden, zusammen mit einer Kanne aus Bronze, die Kampfszenen aus dem Kontext der Dakerkriege zeigt. (AVS)

Venus

Die Statuette steht stellvertretend für die große und qualitätvolle Sammlung römischer figürlicher Bronzestatuetten. - Besonderheit bei diesem Objekt sind die extra gearbeiteten goldenen Ohrringe, die Armspirale, die um die Körper gelegte Kette sowie die Reste von Vergoldung. (AVS)

Spiegelscheibe mit Griffzapfen

Dieser Spiegel steht stellvertretend für die hervorragende etruskische Sammlung, die auf August Kestner zurückgeht und seither beträchtlich erweitert wurde. Zu den als charakteristisch zu bezeichnenden Geräten zählen die Spiegel. Sie waren nicht nur Gegenstände des etruskischen Alltags, sondern sie waren bzw. sind Bildträger mythologischer Erzählungen und anderer Darstellungen aus dem Lebensumfeld der Etrusker. Das Motiv der Rückseite: Trapezoider Teil durch x-förmiges Muster in vier Dreieckfelder unterteilt und mit Wellenlinien verziert. Auf der Scheibe breiter abgesetzter Randstreifen, darauf ein beidseitig von unten nach oben verlaufendes Blattmuster in Tulpenform. Das Relief zeigt die Dioskuren, Castor und Pollux, in deren Mitte eine bekleidete Frau steht. Die Hauptfigur stellt einen jungen Kabiren dar. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Fortuna-Isis

Die ägyptische Göttin Isis wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. in die römische Religion aufgenommen. Im Alten Ägypten wurde sie u.a. für ihre Fähigkeit verehrt, ihren Anhängern ein besseres Leben nach dem Tod zu ermöglichen. Die Römer verbanden Isis teilweise mit anderen römischen Göttinnen, wodurch neue zusammengesetzte (synkretistische) Gottheiten entstanden. Eine Verbindung ist die mit Fortuna, der Göttin des Glücks und Schicksals. So weist diese Statuette Attribute sowohl der Fortuna (Steuerruder und Füllhorn) sowie der Isis (Kopfschmuck aus Mondscheibe zwischen Hörnern oder Federn) auf. Der typische Gewandknoten vor der Brust (sog. Isis-Knoten) fehlt allerdings. Isis-Fortuna besitzt die üblichen Eigenschaften von Fortuna. Das Ruder in ihrer rechten Hand verweist auf ihre Kontrolle über den Verlauf des menschlichen Lebens. Das Füllhorn in ihrem linken Arm ist ein Symbol für Überfluss und Wohlstand. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Opferdienerin mit Weihrauchkästchen

Die junge, nach links gewendete Frau ist bekleidet mit einem gegürteten Peplos mit kurzem Überwurf und einem von den Schultern fallenden fußlangen Mantel. In der linken Hand hält sie einen geöffneten rechteckigen Deckelkasten. Der Form und der ikonographischen Darstellungsweise nach könnte es sich um eine am als Helferin am Opfer beteiligte junge Frau oder junges Mädchen handeln. Die Teilnahme von jungen Mädchen in administrativer Funktion bei öffentlichen Opfern ist nichts ungewöhnliches, solange der Nachweis erbracht wurde, dass sie und ihre Eltern freigeboren waren und beide Elternteile noch lebten. Die Funktion dieser Figur war die einer Applike, eines Aufsatzstückes zur Verzierung an Gefäßen, Behältnissen oder umlaufenden Altarfriesen. (AVS)

Liktor mit fasces

Lictores waren Amtsdiener hoher Beamter und Priester. Ausdruck der Amtsgewalt dieser Gruppen sind die fasces (Rutenbündel mit Richtbeil). Der Liktor symbolisiert so Macht einzelner Individuen durch Begleitung und Schutz. Die Insigne des Rutenbündels zeigt die dem Magistrat übertragene Macht (imperium) des Richters. (AVS)

Haruspex

Die Deutung göttlicher Zeichen gehörte in der etruskischen Religion zu den Aufgaben der haruspices. Sie drückt sich in der disciplina etrusca aus. Die Überlieferungen wurden von der Priesterschaft streng gehütet. Um die disciplina etrusca zu erhalten, wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. ein Senatsbeschluss gefasst, dass eine hinreichende Zahl junger Männer aus den angesehensten Familien die Zeichendeutung lernen sollte, damit diese Wissenschaft nicht verloren geht. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Feuerschaufel oder Schürhaken

Schürhaken bzw. Feuerschaufeln, mit denen man brennende Holzscheite in den Kohlebecken für die Bereitung des Totenmahls bewegte, sind typische Beigaben in etruskischen Gräbern. Das Instrument ist charakteristisch für die fantasievolle Arbeit etruskischer Kunsthandwerker. Der hintere Teil besteht aus einer rechten Hand mit schlanken Fingern und einem Unterarm, der für einen Einsatz aus vergänglichem Material hohl ist. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Geflügelter Phallus (Glöckchenhalter)

Diesen geflügelten Phallus mit Raubtierhinterläufen nennt man phallisches Tintinnabulum. Der Begriff bezieht sich auf Glöckchen aus Metall, die nicht erhalten sind und unterhalb der Tatzen hingen. Korpus, Phallus-Schweif, Geschlechtsteil zwischen den Hinterläufen und Flügelpaar – diese Tintinnabula konnten sehr unterschiedlich sein – charakterisieren den Penis als Symbol gesteigerter Manneskraft. Ihr Hauptverbreitungsgebiet waren die Vesuvstädte. Die Verwendung ist (noch) unklar. Waren ihre Besitzer Anhänger des Priapos-Kultes? Eindeutige Antworten findet man weder im überlieferten Denkmälerbestand noch in den Schriftquellen, auch die sonst für kultische Handlungen aussagekräftige Wandmalerei hilft nicht weiter. Daher sollten diese Glöckchen allgemein als Glück verheißend und Übel abwehrend gedeutet werden. An prominenter Stelle im Wohnhaus oder auch in Gasthäusern, Herbergen und Bordellen galt ihr Klingeln im Wind als gutes Vorzeichen. (AVS)

Turan, die etruskische Aphrodite

Die Frau ist in Chiton und Mantel gehüllt; sie hält in der rechten Hand eine Blüte. Dieses ikonographische Detail lässt im Vergleich mit anderen Darstellungen die Vermutung zu, dass vor uns die Göttin Turan steht. Früh wurde sie mit der griechischen Liebesgöttin Aphrodite, der sie funktionell sehr ähnlich ist, identifiziert. Sie ist stets reich geschmückt und gekleidet sowie mit Attributen ausgestattet. Diese konnten Schwan oder Taube sowie Zweige oder Blüten sein. Ihr seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. inschriftlich belegter Name wird von dem etruskischen Verb tur- („geben“) hergeleitet und bedeutet „die/der Gebende“. Die etruskologische Forschung sieht in Turan eine Form mediterraner Muttergottheit, eine „große Mutter“ wie sie auch in anderen archaischen Mittelmeerkulturen bezeugt ist. Mit dem Ende der archaischen Zeit (um 490/80 v. Chr.) hören Weihungen an Turan auf. Sie war Schutzgöttin des antiken Vulci und wurde beispielsweise auch im archaischen Hafenheiligtum von Graviscae (Lido di Tarquinia) verehrt. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Spiegelscheibe mit Griffzapfen

Spiegel gehörten zu den wichtigen Erzeugnissen etruskischer Metallverarbeitung. Nur in wenigen Fällen können wir ausgewiesene Herstellungszentren benennen; doch gelten die wichtigsten etruskischen Städte wie Volsinii (Orvieto), Vulci, Tarquinia oder Volaterrae (Volterra) auch als Produktionshauptstandorte. Daneben ist aber auch von umherwandernden Werkstätten auszugehen. Aufgrund stilistischer Merkmale wird dieser Spiegel, dessen Motiv auf der Rückseite einen jungen Satyr und eine nicht näher zu deutende weibliche Figur sowie einen Delphin zeigt, einer in Orvieto ansässigen Werkstatt zu geschrieben. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Spiegelscheibe mit Griffzapfen

Spiegel sind im vorrömischen Italien, insbesondere in Etrurien und Latium, seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. belegt. Bis in das 2. Jahrhundert v. Chr. hinein wurden sie besonders als Grabbeigaben den Verstorbenen mit auf ihre Reise in das Jenseits gegeben. Ihre Form – Rundscheibe und Dorn, der in einen Griff aus Bein oder Holz gesteckt wurde – ist typisch „etruskisch“, obwohl sie typologisch eng mit den griechischen Spiegeln verwandt ist. Die einst auf Hochglanz polierte Spiegelfläche lässt heute ihre Funktion nur noch erahnen, die Rückseite hingegen hat seit jeher das Interesse der Archäologen erregt. Sie ist in der Regel mit ornamentalen oder figürlichen Gravuren verziert. Diese nehmen Bezug auf die Lebenswelt der Frau oder verweisen auf die mythologisch-religiöse Ebene. Unser Motiv ist nicht klar zu deuten. Die Szene mit einem jungen Mann und einer geflügelten weiblichen Person findet in der Natur inmitten von Blumen und einem austreibenden Baum statt. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Iuppiter mit Victoria

Der Gott hat die rechte Hand in die Hüfte gestemmt. Im Haar trägt er einen Kranz, dessen Bandenden auf die Schulter fallen. Die kleine Victoria ist mit einem langen Gewand bekleidet und hält mit beiden Händen einen Kranz. Die Statuette des nackten Iuppiter mit einer kleinen Victoria-Figur in der linken Hand ist ein beredtes Zeugnis dafür, wie sehr August Kestner bereit war, jungen, in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Künstlern zu helfen. Alexander Maximilian Seitz schreibt 1842 wahrscheinlich bezüglich dieser Statuette, die er als erstes der Kestner’schen Objekte in den Händen gehabt hat, folgendes an August Kestner: “Entschuldigen Sie meine Verspätung jener schon längst in Händen gehabten Bronze, erst jetzt kann ich Ihnen versichern so nach und nach mehreres zeichnen zu können, und werde gewiß auch nicht säumen nach möglichstem Fleiße jene Sachen zu vollenden, haben Herr Minister die Güte diese kleine erste Probe zu examinieren, und ich hoffe Ihr Rath wird mir zu Nutzen kommen ich werde noch heute Abend zu Ihnen kommen um das Nähere darüber zu vernehmen in tiefster Hochachtung Ihr dankbarster Diener Alexander Seitz.” (AVS)

Musiker mit Doppelaulos

Stehender Mann, beide Füße eng zusammengestellt. Er trägt einen langen, eng anliegenden Chiton mit Ärmeln, auf dem Kopf eine spitze Mütze, unter der die Haare hervorkommen. Er spielt auf einem Doppelaulos, den der mit beiden Händen gefasst hat. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Heliastentafel des E [...]SLYKOY ATHENAIOS

Diese Tafeln wurden an die sog. Heliasten, die Mitglieder der attischen Geschworenengerichte, als Ausweis ausgegeben und berechtigten zum Empfang der drei Obolen Tagesdiäten. Diese Tafeln wurden an die sog. Heliasten, Mitglieder der attischen Geschworenengerichte, als Ausweis ausgegeben. Sie berechtigten zum Empfang der drei Obolen Tagesdiäten. Das athenische Gerichtswesen war wesentlicher Bestandteil demokratischer Strukturen. (AVS)

Heliastentafel des MNESISTRATOS

Der Besitzer dieses Täfelchens, Mnesistratos, gehörte zur Sektion K der Dikasteria an. Er stammte aus dem Demos Sphettos im Osten des Hymettos, nahe Koropi. Diese Tafeln wurden an die sog. Heliasten, die Mitglieder der attischen Geschworenengerichte, als Ausweis ausgegeben und berechtigten zum Empfang der drei Obolen Tagesdiäten. Das athenische Gerichtswesen war wesentlicher Bestandteil demokratischer Strukturen. (AVS)

Dreifußstreit zwischen Herakles und Apollon (Fuß einer Ciste)

Dieser etruskische Gerätefuß zeigt zwei Männer, die ein Gefäß tragen. Vermutlich ist mit dieser Darstellung der mythologische Streit zwischen Apollon und Herakles um den delphischen Dreifußkessel gemeint. Apollon war der göttliche Herrscher über das Orakel-Heiligtum von Delphi. Als einmal Herakles das Orakel um Auskunft bat, verweigerte Apollon dies. Daraufhin raubte Herakles den dem Apollon geweihten Kessel samt Dreifuß. Zeus vermittelte in dem Streit: Herakles musste Dreifuß und Kessel zurückgeben, das apollinische Orakel die gewünschte Auskunft erteilen. Das Motiv des 'Dreifuß-Streites' ist in der griechischen wie in der römischen Kunst sehr beliebt. Die Antikensammlung Berlin besitzt ein sehr ähnliches Exemplar, das ursprünglich aus Tarquinia stammt und 1831 vom Museum erworben wurde. Aufgrund der Herkunft des Hannoveraner Stückes aus der Sammlung August Kestner, der selbst in Tarquinia gegraben hat, kann ebenfalls eine Herkunft von dort angenommen werden. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Kopf, weiblich (Applik)

Bronzerelief mit Darstellung eines weiblichen Kopfes mit stark gelocktem Haar. Als Applike war es möglicherweise als Zierblech auf einem Möbelstück oder einem Kasten angebracht. Aufgrund seiner geringen Materialstärke könnte es aber auch auf einem Textil aufgenäht gewesen sein. Der Kopf entspricht im Stil und Behandlung vielen Frauenköpfen auf sizilischen Münzen des 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. und ist also eine griechische Arbeit dieser Zeit. (AVS)

Gewicht im Standard 1 Nomisma

1 Nomisma = ca. 4,5 g Vs: Großes N mit jeweils drei Punkten auf den Seitenarmen und einem Punkt in der Mitte des Queerarmes. Im Feld gegenüberliegend, je drei kleine Punzierungen. - Rs: Zentrierpunkt. Drei Punkte an den gegenüberliegenden Enden des Mittelbalkens.

Kopfgefäss in Gestalt eines Afrikaners

Als besonderes Detail dieses Kopfes wird seit langem das efeublattförmige Ornament auf der Stirn hervorgehoben, ohne eine abschließend schlüssige oder befriedigende Erklärung dafür zu finden. Neuerdings aber interpretiert N. Franken dieses Detail als Tätowierung oder Brandmal zur Kennzeichnung eines Sklavens. Häufig wurden diese Methoden angewendet, wenn ein Sklave bereits einmal seinem Herrn entlaufen war oder um eine spätere Flucht auszuschließen. Denn das Zeichen auf der Stirn war unübersehbar und auch schwer zu verstecken. (AVS)

Schlafender Laternenträger (lanternarius)

Die Statuette zeigt einen Laternenträger, der mit seiner Laterne vor den Knien eingeschlafen ist, während er vielleicht auf seinen Herrn wartet. Ein Großteil der römischen Sklaven waren Haussklaven, die in unterschiedlichen Bereichen tätig waren. Sie gehörten zur familia, die alle in einem Haushalt lebenden Personen einschloss. Rechtlich gesehen war der Sklave ein Ding und in dieser Rechtsposition den Haustieren gleichgestellt. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Gefesselter Germane

Die Körperhaltung verweist auf Unterwerfung und Gefangenschaft. Ganz ähnlich werden Personifikationen besiegter oder unterworfener Völker auf römischen Münzen dargestellt. Die Kleidung, eine lange Hose, und der Haarknoten weisen den Dargestellten als Germanen aus. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Genius oder Togatus

Die Römer verstanden den genius als vergöttlichte Persönlichkeit, die ihren Sitz in der Stirn hat, und als seine Persönlichkeit umfassende Macht des Mannes. Als Volks-Genius (genius populi) konnte er auch als Personifikation des demos (Volk) oder einzelner Herrscher verehrt werden, z. B. Genius des Augustus. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

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