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Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. Spritzen & Kanülen

Spritzen & Kanülen

Über die Sammlung

William Harvey, Entdecker des großen Blutkreislaufes, verwendete schon in der frühen Neuzeit Metallspritzen. Als Weiterentwicklung der ca. 1850 erfundenen Ganzglas-Kolben-Spritzen besteht bei der 1906 entwickelten „Rekordspritze“ nur der Zylinder aus Glas, alle anderen Teile aus Metall. Der Kolben war somit weniger zerbrechlich. Ein Katalog von 1910 vermerkt: „Präzisionsspritze "RECORD", D.R.G.M. Die Spritze ist zerlegbar, Gewinde und Schrauben sind nicht vorhanden. Der Glaszylinder trägt oben und unten einen festgelöteten Metallansatz. Der Nickelkolben ist präzise luftdicht in den Glaszylinder eingeschliffen“ (Medicinisches Waarenhaus 1910/1987). Medikamente, die unmittelbar in die Blutbahn eingespritzt werden mussten, wie z.B. das Salvarsan, wurden mittels einer Ganzglas-Spritze verabreicht (siehe SPV052).

Durch geringste Verunreinigungen konnten Metall-Glas-Spritzen im Heißluft-Steri unbrauchbar werden. In den 40er Jahren wurde daher ein federnder Ring zur Abdichtung in den Kolbenkopf eingearbeitet. Ab 1980 wurde der „Luer“-Konus als ISO-Norm eingeführt und sorgt seither für ein sicheres Aufsetzen der Kanüle (siehe BPV056).

Zum Vergleich eine heutige Einweg-Spritze. Wie liegen die verschiedenen Spritzen in der Hand? Wie fühlt es sich an, damit zu arbeiten? Was war praktischer? Was war nachhaltiger?

Quelle: Medicinisches Waarenhaus - Chirurgie-Instrumente, Arzt-Ausrüstungen, Spezial-Instrumentarien. Berlin 1910/1987. Selbstverlag Th. Schäfer/Weltbild Verlag, Berlin/Hannover/Augsburg

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