museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Museum Schloss Klippenstein VEB Sachsenwerk Radeberg / VEB Rafena-Werk / VEB Kombinat Robotron

VEB Sachsenwerk Radeberg / VEB Rafena-Werk / VEB Kombinat Robotron

Über die Sammlung

1915 wird ein Rüstungsbetrieb in Radeberg gebaut, der als Königliches Feuerwerkslaboratorium Radeberg firmiert. 1920 verkauft Sachsen das Laboratorium an die Sachsenwerk Licht und Kraft A.G. Niedersedlitz. Ab 1946 wurde das zwischendurch stillgelegte Werk durch die sowjetische Besatzungsmacht als Sowjetische Aktiengesellschaft 'Gerät' in Deutschland, Werk Sachsenwerk in Radeberg direkt verwaltet. Der SAG-Betrieb Sachsenwerk wurde 1952 zum volkseigenen Betrieb VEB Sachsenwerk Radeberg.

Für den sowjetischen Bedarf wird 1950 eine Fernsehgeräteproduktion eingerichtet. Bis Ende 1951 werden mit Hilfe einer großen Kampagne 40.000 Geräte des Typs Leningrad gefertigt. Diese Produktion ist bis 1954 fortgeführt worden, damit wurde eine Gesamtstückzahl von ca.130.600 Geräten als Reparation an die Sowjetunion geliefert. Ca.3000 Geräte sind in der DDR verkauft worden.

In der DDR hergestellte Fernsehgeräte und wurden unter anderem von 1952 bis 1956 im VEB Sachsenwerk Radeberg produziert. Der Betrieb wurde 1956 in VEB RAFENA-Werke umbenannt. Der Name ist ein Akronym aus RAdeberger FErnseh- und NAchrichtentechnik. Mit der Eigenentwicklung und Produktion von Fernsehgeräten, beginnend mit dem Gerät REMBRANDT und der folgenden "Malerserie", entwickelte sich der Betrieb zu einem der großen Fernsehgeräteproduzenten Europas. Von 1951 bis 1968 wurden ca. 2,7 Millionen Fernsehgeräte in Radeberg hergestellt.

In der Nachfolge wurde 1969 das VEB Kombinat Robotron gegründet.

Seit dem Ende der Fernsehgeräteproduktion in Radeberg 1968 war der VEB Fernsehgerätewerk Stassfurt Alleinhersteller von Fernsehempfängern in der DDR. Bereits drei Jahre später begannen in Radeberg wieder Produktionsaufgaben für die Rundfunkindustrie. Zur Beseitigung vorhandener Versorgungslücken im Warenangebot von technischen Gebrauchsgütern wurden die Kombinate von der Partei- und Staatsführung verpflichtet, Konsumgüter in das Produktionsprofil einzuordnen. Mit dieser Entscheidung und dem noch verfügbaren Know-how konnte die Entwicklung und Produktion von Rundfunk- und Fernsehgeräten in Radeberg und in den Kombinatsbetrieben 1971 wieder aufgenommen werden. Zunächst wurde mit der Produktion von Rundfunkgeräten begonnen, später erfolgte diese in anderen Robotron-Betrieben.

Tragbare Fernsehgeräte bis 42 cm Bilddiagonale wurden die dominierende Erzeugnisgruppe. Ein großer Anteil (75% der Colorgeräte) sind in das "nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet" exportiert worden. Mit der Wende 1989 wurde diesem Geschäftszweig der ökonomische Boden entzogen. Im Zeitraum 1973 bis 1991 verließen 218.755 Rundfunkgeräte und ca. 1,6 Millionen Fernsehgeräte, davon 300.000 Colorgeräte die Fertigungsbänder in Radeberg.

Diese Sammlung ist Teil von

Industriegeschichte [25]

[Stand der Information: ]