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Westfälisches Glockenmuseum Gescher Kirchenglocken

Kirchenglocken

Über die Sammlung

Die frühe Kirche stand den Glocken zunächst aufgrund ihrer Verwendung bei den Heiden ablehnend gegenüber. Seit dem späten 6. Jahrhundert kamen Glocken in den Klöstern (zunächst als Handglocken) als Signalinstrument zum Gebet und zur Gliederung des Tagesablaufs in Gebrauch. Seit dem 7./8. Jahrhundert gehörten sie zur Ausstattung abendländischer Kirchen. In den karolingischen Kapitularien wurde das Läuten der kanonischen Horen für die Kirchen in den Städten vorgeschrieben. Seit dem 8. Jahrhundert finden sich Zeugnisse für Glockentürme. Kirchenglocken wurden sowohl für sakrale als auch profane Zwecke genutzt. Eigene städtische Glocken für ausschließlich weltliche Zwecke gab es vermutlich seit dem 11. Jahrhundert.

Der Klang der Glocken markierte für mittelalterliche Zeitgenossen bereits kulturelle Grenzen. So war in den östlichen Kirchen der Gebrauch von Schlaghölzern, im islamischen Raum die Gebetsrufe der Muezzins üblich. Im Hinblick auf diese charakteristische Klangkultur wurde daher für das Verbreitungsgebiet der abendländischen Christenheit auch von einem "Glocken-Europa" (Friedrich Heer) gesprochen.

Bereits im Mittelalter ertönten Glocken in den Kirchen und Klöstern nicht nur einzeln, sondern wurden je nach Anlass in verschiedenen Kombinationen zusammen geläutet.

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