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Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Nachlass Werner Taag

Nachlass Werner Taag

Über die Sammlung

Der Nachlass des Potsdamer Bildchronisten Werner Taag konnte im Jahr 2018 für die Fotografische Sammlung des Potsdam Museums angekauft werden. Das Konvolut beinhaltet mehrere Tausend Abzüge sowie ein Negativarchiv von ca. 45.000 Aufnahmen aus der Zeit von 1940 bis in die 1990er Jahre sowie Dokumente zur Biografie Taags.

Werner Taag wurde am 9. Februar 1915 in Nowawes (heute: Potsdam-Babelsberg) als Sohn eines kaufmännischen Angestellten geboren. 1927 begann er, sich unter väterlicher Anleitung mit der Fotografie zu beschäftigen. Seine erste Kamera war eine 6x6 Stereo-Plattenkamera, die er von seinem Vater erhielt. 1929–1932 absolvierte Taag eine Lehre als Elektriker bei der Lokomotivfabrik „Orenstein & Koppel“ und arbeitete anschließend als Elektromonteur. 1942 war er in Norwegen und Finnland eingesetzt und gründete einen Fotozirkel in seiner Einheit. 1944 geriet er in Gefangenschaft bei Landsberg an der Warthe. Im August 1945 konnte Werner Taag aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Potsdam zurückkehren, wo er zeitnah begann, die Auswirkungen des Krieges mit einer geliehenen TENAX-Kamera zu dokumentieren. Seit 1945 beschäftigte sich Taag weiterhin als Autodidakt intensiv mit der Fotografie. Von 1945 bis 1980 arbeitete er hauptberuflich als Elektro- und Fahrleitungsmonteur bei den Potsdamer Verkehrsbetrieben. In dieser Funktion selbst aktiv am Wiederaufbau der Stadt beteiligt, war es ihm möglich, kontinuierlich Aufnahmen von der Beseitigung der Kriegsschäden und den dann folgenden gravierenden Veränderungen des Stadtbildes zu machen. 1949 war Taag Mitbegründer der „Fotografischen Gemeinschaft“, dem späteren „Fotoclub Potsdam“ im „Kulturbund“. Seit 1952 war er mit seinen Fotografien in Ausstellungen, Publikationen sowie in der Presse vertreten. Mit Eintritt in den beruflichen Ruhestand 1980 engagierte er sich auch weiterhin im „Fotoclub Potsdam“ sowie dem „Fotozirkel Babelsberg“. Mit der Grenzöffnung und der städtischen Entwicklung Potsdams nach 1989/90 intensivierte Taag noch einmal seine städtische Dokumentation bis zu seinem Tod am 20. Oktober 1998 in Potsdam.

Nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Aktion des Fördervereins des Potsdam-Museums und der Unterstützung vieler privater Spender begann die Erfassung und Digitalisierung des Nachlasses im Jahr 2019. Dank einer Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg konnte 2021 auch das Negativarchiv mit ca. 1.500 Filmen weitestgehend erschlossen werden.

Diese Sammlung ist Teil von

Fotografische Sammlung [309]

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