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Heimatmuseum und -Archiv Bad Bodendorf Burg Bodendorf

Burg Bodendorf

Über die Sammlung

Burgherren
• 1200—1400: die Ritter von Bodendorf,
• 1400—1450: die Ritter von Randerode,
• 1450—1655: die Herren von Spieß von Büllesheim,
• 1600—1635: Pfandbesitzer: Farn. Calenius,
• 1635—1750: Besitzer und Burgbewohner Familie Calenius=Oekoven, zeitweise Burgbewohner u. Lehnsträger die Familie Fabri,
• 1750—1803: Familie Oekoven.
• Rudolf Felix August Edler von Groote zu Kendenich
• bis 1929: Anton Knieps
• 1929-1940: Matthias Leisen
• ab 1940 Fam. Vanselow und Hunzinger

Sonstiges
Über die Geschichte der Burg ist aus den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wenig bekannt, weil über diese Zeit keine schriftlichen Dokumente vorliegen. Aus einem am 7. Oktober 1851 ausgefertigten Kaufakt geht hervor, dass das Besitztum schon 1830 in der Hand des Bodendorfer Landwirts und Rentners Gottfried Lade und dessen Ehegattin Benigne Lade (geb. Rosenstiel) gewesen ist. Das Ehepaar verkaufte die Burg gegen eine jährliche Leibrente von 480 Talern an den in Köln wohnenden Kanzler des Kölner Erzstifts Joseph von Groote (geb. 18. Januar 1791).

Zunächst wohnte er vermutlich nicht ständig in Bodendorf, weil ihn seine Tätigkeit in Köln festhielt. Ein reger Briefwechsel mit seinem Verwalter Nikolaus Kraus zeigt aber, dass er großes Interesse an allem Geschehen in seinem neuen Besitz hatte und dass er Maßnahmen selbst veranlagte und lenkte.
Eines seiner ersten Anliegen war es, die Wasserversorgung des Hauses besser zu gestalten. So ließ er durch einen Wünschelrutengänger eine Quelle suchen und auf dessen Rat und die Zusicherung, dass es der Burg nicht an Wasser fehlen werde, 1853/54 eine eigene Wasserleitung legen, lange bevor die Gemeinde die gleiche Errungenschaft bekam. Seitdem versorgt die damals erbohrte Quelle an der alten Heerstraße zuverlässig die Burgbewohner; in manchen Notzeiten hat sie auch der Bevölkerung des Dorfes Erleichterung und Hilfe gebracht.

Am 28. Januar 1866 starb Joseph von Groote. Er wurde auf dem Bodendorfer Gemeindefriedhof an einem Erbbegräbnisplatz beigesetzt, an dem auch seine Gattin Margarethe Auguste Groote (geb. Schaaffhausen), die das hohe Alter von 88 Jahren erreichte, und ihre Kinder und Kindeskinder beigesetzt werden sollten.
Von den beiden Kindern des Kanzlers von Groote spielte der am 9. Juni 1828 geborene Rudolf Felix August für den Kreis Ahrweiler eine besondere Rolle. Als königlicher Landrat war er von 1859 bis 1889 für die Geschicke des Kreises verantwortlich. Seine Schwester war mit dem späteren Generalmajor Otto Freiherr von Spies verheiratet, der den Bodendorfer Besitz seiner Schwiegereltern übernahm.

Als dieser 1904 starb und seine Gattin ihm 1912 folgte, ging die Burg auf ihren Sohn Franz Freiherr von Spies über. Ihm war es nicht gegeben, den überkommenen stattlichen Besitz zu erhalten oder gar zu mehren. So gingen die zahlreichen Ländereien allmählich in andere Hände über, und Haus und Hof mit den großzügigen Parkanlagen gerieten immer mehr in Unstand.

Schließlich wurde in den 1920er Jahren das restliche Burganwesen an den in Bad Neuenahr ansässigen Geschäftsmann Anton Knieps verkauft. Von diesem erwarb es im Jahre 1929 der Heilpraktiker Matthias Leisen, der dem einstigen Gutshause eine neue Aufgabe gab. Nach seinem Tode im Januar 1940 traten seine Kinder und Erben an seine Stelle.
• 1. Hälfte 13. Jhdt. Erbauung als Wasserburg durch Nicolo v. Bodendorf. Sie sicherte, zusammen mit der Burg Landskron (1206) die Aachen-Frankfurter Heerstraße, die vor ihren Mauern entlangführte. Später kam die Burg in den Besitz derer v. Randerath, Spieß v. Büllesheim u.v.a.
• 1608 Die Burg, seit 1533 unbewohnt und verfallen, wurde in Stand gesetzt.
• 1642 Burg und Dorf wurden von kaiserlichen Truppen unter General von Weerth geplündert und in Brand gesteckt. Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges wieder ausgebaut.
• 1667 Burg und Dorf werden erneut durch Münsteraner Truppen gebrandschatzt.
• 1676, 1692 Die Bodendorfer Burg wird von französischen Truppen geplündert.
• 1772 Die Burg wird mit Mauer und Graben umgeben. Der verfallene Turm, noch 60 Fuß hoch und 30 Fuß breit (ca. 19 mal 9 Meter) wurde abgerissen und die alte Mauer mit Abbruchmaterial und Steinen vom Reichsberg erhöht. Der Wassergraben wurde eingeebnet. Die vordere Einfahrt in die Burg wurde verlegt - dorthin, wo zuvor der Turmstumpf stand. Der Innenhof mit Kopfsteinpflaster und mächtiger Linde wurde bei Umbauarbeiten im 18. Jahrhundert neu gestaltet.
• 1929 Der Heilpraktiker und Magnetopath Matthias Leisen erwarb die Burg, nachdem er am Spähnberg (heute Sonnenberg) eine radiumhaltige Quelle entdeckt hatte. Das Wasser kam in einer Kurabteilung in der Burg, die er „Matthias-Bad“ nannte, zur Anwendung. Dadurch erfuhr das Spektrum der in Bodendorf möglichen Kuren eine bedeutende Erweiterung.
• Nach dessen Tod übernahmen die beiden Töchter die Burganlage.

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