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Dominikanerkloster Prenzlau Künstlerische Ansichten von Prenzlau und seiner Umgebung Graphische Sammlung [V 3327 K2]
Abb. 1 Vorderseite gerahmt, ursprünglicher Zustand (Dominikanerkloster Prenzlau CC BY-NC)
Herkunft/Rechte: Dominikanerkloster Prenzlau / Thomas Voßbeck, 2022 (CC BY-NC)
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Schirmer, August Wilhelm: Prenzlau-Capricchio, 10. September 1834

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Beschreibung

Diese Zeichnung ist die größte und aufwendigste der vier Zeichnungen, die August Wilhelm Schirmer im Sommer 1834 von uckermärkischen Motiven schuf. Sie ist wie die übrigen wohl nicht direkt nach der Natur, sondern nach Skizzen an einem ruhigen Ort ausgeführt. Der Künstler hat hier verschiedene Motive seiner beiden anderen Prenzlau-Zeichnungen zu einem Capricchio (Einfall) vereinigt, der bizarre Züge annimmt: Mitteltorturm, Turm des Heiliggeist-Hospitals und im Hintergrund die Türme der Marienkirche bilden die Höhendominanten der linken Bildhälfte, rechts davon ist der Neustädter Graben um 90 Grad gedreht und fließt jetzt dem Betrachter entgegen gleich einem märkischen Canal de Grande, angereichert zu einem allerdings menschenleeren Genrebild. Die Brücke über den Graben begegnet wieder, Fischernetze und Kähne, eine Kopfweide schwingt ihre dekorativen Ruten, verfallene Fachwerkhäuser bestimmen das Bild. Detailliert sind Spuren des Verfalls wie fehlende Dachziegel, Fensterscheiben oder Steine vermerkt, jeder Sache ist eine sich in den Details geradezu verselbständigende Textur gegeben, vor allem punktuelle Dunkelheiten springen entgegen. Diese Freude am Ornamentalen findet wieder in einem hölzernen Geländer im Vordergrund seinen Höhepunkt. Das Blatt wird hier erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Zeichnung ist li. u. unter der Darstellung bezeichnet "ASW (Monogramm), darunter Prenzlau d 10 t Septembr 1834.".

Sie ist als Altbesitz des Prenzlauer Museums anzusehen, es ist unbekannt, wie die vier Zeichnungen des Künstlers an das Museum kamen, vermutlich über die Familie von Arnim, an die sie der Dank des Künstlers für die Gastfreundschaft gewesen sein könnten.

Die Zeichnung ist in einem zeitgenössischen Biedermeierrahmen hinter schmalem Passepartout gerahmt und verklebt. Das Glas ist noch handgeblasen. (Abb. 1 Vorderseite, Abb. 2 Rückseite) Schon vor der Rahmung muss das Blatt einige Zeit völlig ungeschützt aufbewahrt worden sein, denn die Zeichnung ist stark verschmutzt, fleckig, gebräunt, hat oben und an den Seiten mehrere Einrisse und ist gewellt. Das Blatt ist auf einem Unterkarton montiert.

2022 wurde die Zeichnung ausgerahmt, wodurch der Grad der Beschädigung sichtbar wurde. (Abb. 3 Vorderseite) Eine alte Reparatur wurde sichtbar, die linke obere Ecke ist ergänzt. (Abb. 4) Dann wurde das Blatt von dem säurehaltigen Unterkarton gelöst, um den Bräunungsprozess zu stoppen. Die Zeichnung wurden vorsichtig gereinigt, die Zeichnung wurde dafür vorsichtig gewässert. Die Montagereste auf der Rückseite der Zeichnung wurden entfernt, die Flecken soweit möglich reduziert und die drei großen Risse oben auf der Rückseite geschlossen, um weiteres Einreißen zu verhindern. Das Blatt wurde geglättet und dadurch Verwerfungen behoben. (Abb. 5 Vorderseite, Abb. 6 Rückseite) Abschließend wurde das Blatt wieder gerahmt, diesmal jedoch freigestellt. Ein säurefreier Rückkarton wurde dafür eingefügt.

Literatur:
Iris Berndt, Carl Bellermann als Schüler von Carl Blechen (Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte Bd. 73, im Druck)

Material/Technik

Bleistift auf Velin

Maße

Rahmenmaße: Höhe 48,8 cm, Breite 61,3 cm (Biedermeierrahmen Holz), Maße des Glases: Höhe 39,2 cm, Breite 51,5 cm; Blattgröße: Höhe 35,5 cm, Breite 48,9 cm

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Dominikanerkloster Prenzlau

Objekt aus: Dominikanerkloster Prenzlau

Das Museum befindet sich im ehemaligen Dominikanerkloster, einer der besterhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen in Nordostdeutschland. Der...

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