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Hollandgänger

Hollandgänger waren Wanderarbeiter, die nach dem Dreißigjährigen Krieg, etwa ab 1650 bis in die 1930er Jahre – von sozialer Not getrieben – aus wirtschaftlich schwachen Gebieten Deutschlands saisonal in die Niederlande (umgangssprachlich: Holland) zogen, um dort zu arbeiten und ein dringend benötigtes Einkommen für sich und ihre Familien zu erzielen. Wanderarbeiter, die nach West- oder Ostfriesland zogen, wurden auch als „Frieslandgänger“ bezeichnet.

Der Hollandgang vorwiegend männlicher Arbeitskräfte war eine Form saisonaler Arbeitsmigration und wird heute als ein Teil des wesentlich größeren und umfassenderen Nordseesystems gesehen. Aus dem Hollandgang entwickelte sich in bestimmten Regionen Westfalens und angrenzenden Landesteilen der Töddenhandel. Frauen fanden in den Niederlanden vorwiegend längerfristige Anstellungen in Haushalten als Dienstmädchen bis zur Heirat. Der Höhepunkt der weiblichen Hollandgängerei war nach dem Ersten Weltkrieg in den 1920er Jahren.

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Liste über in der Zuyderer See ertrunkene ehrenburgische Wanderarbeiter v.1766
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