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Konkrete Kunst

Der Begriff Konkrete Kunst wurde 1924 von Theo van Doesburg eingeführt und 1930 in einem Manifest bei der Gründung der Gruppe Art concret programmatisch festgelegt für eine Richtung der Kunst, die im Idealfall auf mathematisch-geometrischen Grundlagen beruht. Sie ist im eigentlichen Sinne nicht abstrakt, da sie nichts in der materiellen Realität Vorhandenes abstrahiert, sondern im Gegenteil Geistiges materialisiert, keine symbolische Bedeutung besitzt und mehr oder weniger rein durch geometrische Konstruktion erzeugt ist. Richard Paul Lohse sprach eher von konstruktiver Kunst. Vom Konstruktivismus und Abstrakter Kunst grenzt sich die konkrete Kunst durch ihr wissenschaftliches Denken (speziell die Erforschung geometrischer Gesetzmäßigkeiten), ihre Konzentration auf das Zusammenspiel von Form und Farbe und ihr Interesse an der Erforschung der Farbe ab. Manche Experten betonen dabei den Stellenwert von einfachen geometrischen Grundformen. Allerdings ist die Verwendung solcher Elemente weder Alleinstellungsmerkmal noch notwendiger Bestandteil von Werken der Konkreten Kunst. Der Begriff wird historisch bedingt vor allem für Werke aus dem deutschsprachigen Kulturraum verwendet, obwohl es natürlich weltweit künstlerische Positionen gab und gibt, die der Konkreten Kunst entsprechen, namentlich in Italien, Frankreich, den Niederlanden, Tschechien und in Nordamerika. Diese werden aber üblicherweise meist unter anderen „Etiketten“ geführt. Typisch für Künstler der konkreten Richtung ist, dass ihre Werke in der Regel vor ihrer Materialisierung zunächst im Kopf entstehen. Im Extremfall werden deren Entstehungsprinzipien so stringent im Kopf vorformuliert, dass sie sich fast wie mathematische Formeln darstellen ließen (siehe Zitate von R. P. Lohse). Die häufige Entstehung ganzer Werkserien wird dadurch gefördert. Einen wichtigen Beitrag zum theoretischen Überbau und zur Rezeption von Konkreter Kunst und Poesie vor allem in Deutschland leistete der Stuttgarter Philosoph Max Bense.

Objekte und Visualisierungen

Beziehungen zu Objekten

Max Bill: Roter AkzentUli Pohl: px II/186-59/63 WV-Nr. 17Opus 8Opus 89 AOpus 9
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