Im Rittersaal sind vier große Gobelins zu sehen. Wandteppiche dieser Art sind typisch für die Ausstattung von Adelssitzen im 16. und 17. Jahrhundert. Neben der ästhetischen Funktion hatten sie den Nutzen, dass sie in der kalten Jahreszeit das Gemäuer etwas dämmten. Die Herstellung von derartigen Wandteppichen ist seit dem 15. Jahrhundert belegt und ging zunächst von Frankreich aus. Zentren der Teppichherstellung entwickelten sich in Paris, Brüssel, Tournai, Brügge und Oudenaarde. Die Bezeichnung Gobelin bezog sich ursprünglich nur auf Bildteppiche, die in Paris in der 1662 gegründeten Manufaktur im ehemaligen Haus der Färberfamilie Gobelin gewebt wurden. Heute werden sämtliche Wandteppiche als Gobelins bezeichnet.....Die Darstellungen auf den vier Wandteppichen im Rittersaal zeigen Mädchen, die eine Herme bekränzen, einen Heros in einer Waldlandschaft und die Allegorie der Friedensgöttin Pax. Der größte Bildteppich ist mit einer Darstellung aus dem Jugurthinischen Krieg 111 - 105 v. Chr. versehen. Derartige Szenen der Römischen Antike wurden häufig in der Renaissance dargestellt und sind typisch für den damaligen Bildunganspruch.....Umkränzt von einem Rand aus Früchten und Blüten ist eine Szene aus dem Jugurthinischen Krieg 111 - 105 v. Chr. dargestellt. Im Bildvorder- und -mittelgrund sind eine Vielzahl von Figuren, im Hintergrund Gebäude zu sehen. Wahrscheinlich gehört der Teppich zu einer Folge zu diese Thema.....Die kriegerischen Auseinandersetzungen fanden zwischen der Römischen Republik und König Jugurtha von Numidien (um 110 - 104 v. Chr.) statt. Vorausgegangen war ein Erbstreit um das römische Vasallenkönigreich Numidien, nachdem der König Micipsa 118 v. Chr. gestorben war. Das Reich wurde schließlich unter dem Sohn des Königs Adherbal (gestorben 112 v. Chr.) und seinem unehelichen Sohn Jugurtha aufgeteilt. 112 v. Chr. überfiel Jugurtha seinen Halbbruder und eroberte dessen Herrschaftsgebiet rund um die Stadt Cirta. Dabei ric