Im 18. Jahrhundert hat sich die oberbayerische Hinterglasmalerei in Murnau, Seehausen, Uffing und Oberammergau zu einem blühenden Hausgewerbe entwickelt, dessen Produkte über Kraxenträger und Verleger nicht nur in Bayern, sondern in ganz Europa, von Stockholm und St. Petersburg bis nach Spanien und weiter bis nach Amerika verkauft wurden. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts entstanden Bildserien in immer höheren Auflagen. Am Staffelsee und in Oberammergau malte man nun zunehmend in vereinfachten, flächigen Formen mit leuchtenden Farben. Die typischen "Kartuschbilder" mit üppigem Blumendekor, die in großen Mengen an Wallfahrtsorten, als Namenspatrone usw. begehrt waren, wurden bald zum Markenzeichen der "Ammergauer Taferln".
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Museum im Kornhaus Bad Waldsee
Hinterglasbilder aus Oberammergau
Hinterglasbilder aus Oberammergau
Hinterglasbild im originalen Rahmen. Mater dolorosa, das Herz durchbohrt von einem Schwert, gemäß der Vision des Simeon ("Dir aber wird ein Schwert durch die Seele dringen", Lk 2, 35).
Hinterglasbild im originalen Rahmen. "Ecce Homo", eigentlich Christus als Schmerzensmann mit Dornenkrone und Schilfrohr als Zepter.
Hinterglasbild der Passauer Madonna mit weißem Schleier, blauem Gewand und rotem Mantel, in beiden Händen das bloße, in schwarzer Kontur umrissene Kind haltend. Die runde Kartusche mit zweifacher Kontur (violetter Hintergrund) ist von gefüllten Blumen auf gefiederten Blättern (oben) und zwei mit einer Schleife gebundenen Flieder-Zweigen (unten) umgeben.
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