Die Entwicklung im Bereich der Silbermünzen ist in Deutschland regional sehr unterschiedlich verlaufen. Bis um 1300 herrschte noch Pfennigwährung, bevor von Westen her höherwertige Silbermünzen (Groschen) Fuß fassten. Eine Groschenmünze verkörperte - je nach Region und Wertstufe - den Wert von vier bis zwölf Pfennigen. Anfänglich lehnte man sich an das Vorbild des französischen Gros tournois an, bevor in den Rheinlanden mit dem Albus (Weißpfennig) ein eigener Groschenstandard geschaffen wurde.
Mittel- und Ostdeutschland standen unter dem Einfluss des Prager Groschens und des daran angelehnten seit ca. 1338 in Freiberg (Erzgebirge) gemünzten Meißner Groschens. Der Norden entwickelte mit Witten und Schillingen ein anderes System kleinerer Groschenmünzen.
Südlich des Mains (Bayern, Schwaben) spielten neben den Importen böhmischer Groschen das Pfennig- und Hellergeld sowie der fränkische Schilling die Hauptrolle. In Südwestdeutschland (Baden-Württemberg), im Elsass und der Schweiz sind gegen Ende des 15. Jh. mit den Dicken größere Silbermünzen entstanden, die mit ihren sorgfältig geschnittenen Stempeln wieder für einen künstlerischen Anspruch in der Münzherstellung sorgten.
Die Rolle der Städte als neuer politischer Macht zeigt sich in autonomen Münzprägungen und in Münzbünden wie dem Wendischen Münzverein der führenden Hansestädte.
Deutschland im Spätmittelalter. Silbermünzen
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Osnabrück: Bischof Widukind von Waldeck [187/5]
Vorderseite: Sitzender Bischof mit Buch in der Linken und Krummstab in der Rechten. Rückseite: Sechsspeichiges Rad unter Giebel mit zwei Türmen.
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Osnabrück: Bischof Konrad II. von Rietberg [187/9]
Vorderseite: Sitzender Bischof mit Buch in der Linken und Krummstab in der Rechten. Rückseite: Sechsspeichiges Rad unter einem von zwei Säulen getragenen Bogen mit Turm und zwei Kreuzfahnen.
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Osnabrück: Bischof Konrad II. von Rietberg [187/10]
Vorderseite: Sitzender Bischof mit Buch in der Linken und Krummstab in der Rechten. Rückseite: Sechsspeichiges Rad unter einem von zwei Säulen getragenen Bogen mit Turm und zwei...
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Osnabrück: Bischof Konrad IV. von Rietberg [187/11]
Vorderseite: Halbfigur des Hlg. Petrus mit Kreuzstab in der Rechten und Schlüssel in der Linken über Rietberger Schild. Rückseite: Sechsspeichiges Rad unter drei Türmen. Provenienz:...
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Osnabrück: Bischof Konrad IV. von Rietberg [187/12]
Vorderseite: Rietberger Adlerschild. Rückseite: Sechsspeichiges Rad in Dreipass.
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Köln: Erzbischof Wigbold von Holte [189/4]
Vorderseite: Sitzender Geistlicher mit Krummstab in der Rechten und Buch in der Linken. Rückseite: Kreuz mit ankerförmigen Enden. Provenienz: Fund von Bevern 1850
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Lügde und Warburg, Imitation [189/5]
Die Vorderseite nennt Lügde, während die Rückseite den in Warburg geprägten Typen entspricht; vgl. Weingärtner, Westfalen, S.126. Es handelt sich wohl um einen Beischlag zu den Kölner...
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Köln: Erzbischof Siegfried von Westerburg [189/3]
Vorderseite: Sitzender Geistlicher mit Krummstab in der Rechten und Buch in der Linken. Rückseite: Auf breitem Gebäude Kuppelturm zwischen zwei Spitztürmen. Provenienz: Fund von Bevern 1850
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Paderborn: Otto von Rietberg [188/5]
In der Sammlung des HAUM unter Volkmarsen eingeordnet, aber wohl Prägung aus Nieheim. Vorderseite: Sitzender Bischof mit Krummstab in der Rechten und Buch in der Linken. Rückseite: Gebäude...
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Paderborn: Otto von Rietberg? [188/1]
Vorderseite: Sitzender Geistlicher mit Krummstab in der Rechten und Buch in der Linken. Rückseite: Zinnenturm zwischen zwei Kuppeltürmen, darunter dreifaches Tor, im mittleren Brakeler...
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Büren: Herrschaft [191a/8]
Vorderseite: In Fünfpass Wappenschild mit spitzenweise gezogenen Sparren, in den Winkeln fünf Ringel. Rückseite: Bogen, darunter Büste; auf dem Bogen dicker Turm zwischen zwei Fahnen.
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Paderborn: Otto von Rietberg [188/16]
Vorderseite: Sitzender Geistlicher mit Kreuzstab in der Rechten und Buch in der Linken. Rückseite: Lilie in Giebelbau, links und rechts Türmchen. Provenienz: Fund von Bevern 1850.
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Köln: Erzbistum [189/7]
Da sich die Umschriften zum großen Teil außerhalb des Schrötlings befinden, ist die Lesung sehr unsicher. Paul Jonas Meier las auf der Vorderseite OTTO EPI. Vorder- und Rückseite lehnen...
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Köln: Erzbischof Wigbold von Holte [188/22]
Vorderseite: Sitzender Geistlicher mit Krummstab in der Linken und Buch, darüber Kugel, in der Rechten. Rückseite: Brustbild eines Heiligen mit Nimbus hält in den erhobenen Händen ein Dach...
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Paderborn: Otto von Rietberg [188/2]
Vorderseite: Sitzender Bischof mit Kreuzstab in der Rechten und Buch in der Linken. Rückseite: Burg mit großem Giebel, darunter Warburger Lilie. Provenienz: Fund von Bevern 1850.
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Köln: Erzbischof Siegfried von Westerburg [189/2]
Vorderseite: Sitzender Geistlicher mit Krummstab in der Rechten und Buch in der Linken. Rückseite: Auf breitem Gebäude Kuppelturm zwischen zwei Spitztürmen. Provenienz: Fund von Bevern 1850
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Köln: Erzbischof Wigbold von Holte [189/1]
Vorderseite: Sitzender Bischof mit Krummstab in der Linken und Buch in der Rechten. Rückseite: In einem Viereck mit eingebogenen Seiten vier kreuzförmig angeordnete Lilien. Provenienz: Fund...
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Arnsberg: Wilhelm [186/9]
Vorderseite: Sitzender Graf mit erhobenem Schwert in der Rechten und Blumenzepter in der Linken. Rückseite: Wappenschild mit Adler in gegitterter Fläche. Provenienz: Auktion Thieme, Leipzig...
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Corvey: Heinrich III. von Homburg [189/16]
Vorderseite: Sitzender Geistlicher mit Krummstab in der Linken, die Rechte erhoben. Rückseite: Kopf des Hlg. Vitus mit dicken Locken von vorn. Provenienz: Fund von Bevern 1850.
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Corvey?: Erzbischof Heinrich II. von Köln als Tutor oder Abt Heinich III. [189/17]
Schönemann, Fd. v. Bevern, S.69 diskutierte die Möglichkeit einer Prägung des Kölner Erzbischofs Heinrich I. (1225-1237) als Verweser eines Stiftes, das dem Hlg. Paulus geweiht war, hielt...
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