Die Glasplattennegative können thematisch eindeutig dem Ersten Weltkrieg zugeordnet werden und wurden digital fotografiert.
Glasplattennegative Erster Weltkrieg
Schwarz/weiß Gruppenaufnahme von Soldaten an Tischen im Freien. Vermutlich 1917 aufgenommen, da auf dem Foto höchstwahrscheinlich Franz Seitzmayer abgebildet ist, der am 11. Februar 1917 der 2. Ersatz-Abteilung des Königlich Bayerischen 2. Pionierbataillons zugeordnet wurde und im September 1917 unter anderem in Verdun eingesetzt wurde.
Schwarz/weiß Aufnahme von einem zerstörten Ort mit der Aufschrift "Ruinen von Parroy" Das lothringische Dorf Parroy war seit den ersten Augusttagen 1914 umkämpft und wurde schließlich fast vollständig zerstört - wie später viele andere Ortschaften in Frankreich und Belgien. "Parroy ist (heute) eine französische Gemeinde mit 162 Einwohnern (Stand 1. Januar 2013) im Département Meurthe-et-Moselle in der Region Lothringen. Sie gehört zum Arrondissement Lunéville, zum Kanton Arracourt und ist Mitglied des 1998 gegründeten Kommunalverbandes Pays du Sânon. Die Gemeinde Parroy liegt auf 240 m Meereshöhe, 16 Kilometer nordöstlich von Lunéville, etwa auf halbem Weg zwischen Nancy und Sarrebourg." (Quelle: Wikipedia, 25.2.2016)
Auf der Fotografie sieht man eine französische Militärkapelle, die in der Gemeinde St. Martin in der Pfalz ein Konzert veranstaltet. Die Aufnahme stammt vermutlich aus der Zeit der französischen Besatzung nach dem Ersten Weltkrieg. Die Militärkapelle spielt sowohl für französische Soldaten als auch für die pfälzische Bevölkerung. Die öffentliche Darbietung von französischer Musik kann als Teil der „pénétration pacifique“ (Friedliche Durchdringung) verstanden werden. Nachdem es in der ersten Phase des Separatismus in der Pfalz in den Jahren 1918-1919 nicht gelang, einen von Bayern und dem Deutschen Reich abgekoppelten Pfalz-Staat unter französischer Regie zu etablieren, versuchten die französischen Besatzer in den nächsten Jahren bis 1923 durch andere Mittel die pfälzische Bevölkerung für sich zu gewinnen. Durch französische Kulturpropaganda und wirtschaftliche und soziale Hilfen sollte das Französische zu einem positiven Teil der Pfalz und ihrer Menschen werden. Zur „pénétration pacifique“ gehörten die Eröffnung von frei zugänglichen Lesehallen mit französischer Literatur, die Gründung von Buchhandlungen, die französische Literatur verkauften, die Einrichtung von Sprachkursen sowie die Ausführung von einer Vielzahl an Ausstellungen zur französischen Kunst und Geschichte. [Vanessa Velikonja]
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