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Münzkabinett Das Geld des Siebenjährigen Krieges

Das Geld des Siebenjährigen Krieges

Zur Finanzierung des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) griff König Friedrich II. von Preußen zum Mittel planmäßiger, drastischer Münzverschlechterung. Besonders wirkungsvoll erwies sich dabei, dass er mit der Besetzung Sachsens 1756 dessen Silber und Münzstätten in die Hand bekommen hatte und außerdem mit rückdatierten (1753-1755) sächsischen Stempeln Millionen von Münzen produzieren ließ, die sächsisches, nicht preußisches Gepräge trugen. Zur Abwicklung dieser Geschäfte, die eine Produktions- und Absatzorganisation großen Stils verlangten, bediente sich Friedrich II. des jüdischen Finanzgenies Veitel Ephraim, an dessen Konsortium zunächst Leipzig, seit 1757 alle preußischen Münzstätten verpachtet waren. Die besonders massenhaft und minderwertig geschlagenen Dritteltaler mit sächsischem Gepräge werden deshalb als 'Ephraimiten' bezeichnet. Der Volksmund spottete: 'Von außen schön, von innen schlimm, von außen Friedrich, von innen Ephraim', wobei mit Friedrich zunächst der dargestellte Friedrich August II. von Sachsen-Polen, später wohl auch der preußische Friedrich gemeint war. Nach Friedensschluss 1763 wurde das Kriegsgeld eingezogen und umgeprägt, wobei die Bevölkerung durch die hohe Abwertungsrate von bis zu 60 Prozent nochmals hohe Verluste erlitt. Auch andere deutsche Fürsten nutzten die Zeit des Siebenjährigen Krieges zur Ausgabe minderwertigen Geldes.
Im russisch besetzten Königsberg ist 1759-1762 mit Namen und Bildnis der Zarin Elisabeth gemünzt worden.

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