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Stiftung Händel-Haus Halle Visentini, Antonio: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris (Venedig 1751)

Visentini, Antonio: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris (Venedig 1751)

Venedig, 12. Prospectus a Columna S. Theodori ad ingressum Magni Canalis.

Der Betrachter befindet sich auf der Piazza San Marco direkt an der Mola und blickt nach Südwesten die Riva degli Schiavoni entlang. Der venezianische Begriff "Schiavoni" (dt. Slawen) verweist auf die vor allem aus Dalmatien eingewanderten Slawen, die auf diesem Kai regen Handel getrieben haben. Einige provisorische aus Stangen und Tüchern errichtete Marktstände sind auch auf dem Stich zu sehen. Bei dem großen Gebäude im Vordergrund handelt es sich um die im 15. Jahrhundert gegründete Biblioteca Nazionale Marciana - die einzige Institution aus republikanischen Zeiten, die heute noch existiert. Sie zählt zu den größten Nationalbibliotheken Italiens und beherbergt eine umfangreiche Sammlung von lateinischen, griechischen und orientalischen Autographen. Ihren heutigen Standort erhielt sie 1553. Vor der Biblioteca befindet sich die Colonna di San Todaro - eine von zwei aus dem Orient stammenden Säulen-Spolien, die vom Wasser aus betrachtet das Eingangstor in die Stadt und das venezianische Herrscherzentrum bilden. Die Säule trägt eine Skulptur des Heiligen Theodorus, vor dessen Füßen ein getöteter Drache liegt. Neben dem Heiligen Markus ist auch der Heilige Theodorus Stadtheiliger Venedigs. Das langgestreckte dritte Gebäude am Ende der Häuserzeile, die Granai di Terra Nova, existiert heute nicht mehr. Hier wurden 1806 unter Napoleon die Giardini Reali angelegt. Im Hintergrund öffnet sich der Blick auf die beiden Kuppeln der Basilica di Santa Maria della Salute. An dieser Stelle verengt sich die Lagune zum Canal Grande, der Venedig S-Förmig durchfließt. Signatur: [keine] Beschriftung: Prospectus a Columna S. Theodori ad ingressum Magni Canalis. | 12. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars secunda. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, IV. Platea S. Pauli Privatis Aedibus ornata.

Dargestellt ist der Campo San Paolo, dem größten Platz Venedigs, der sich im Zentrum der Stadt unweit des Canal Grande befindet. Gewählt wurde ein Blick vom Südende des Platzes nach Norden auf den Doppelpalazzo Soranzo, aus dem 14. bzw. 15. Jahrhundert. Der Platz wird von weiteren Gebäuden gesäumt. In der Mitte befindet sich ein Brunnen, der 1493 angelegt wurde. Namensgebend für den Platz ist die Chiesa di San Paolo, die sich jedoch im Rücken des Betrachters befindet und den Platz im Süden begrenzt. Der Campo war ein beliebter Ort für Feierlichkeiten, Zeremonien, Märkte und Maskenbälle. Bekannt wurde der Platz u.a. durch die Ermordung von Lorenzino de'Medici und Alessandro Soderini im Jahr 1548. Signatur: [keine] Beschriftung: Platea S. Pauli Privatis Aedibus ornata. | IV. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars tres. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, V. Area S. Rocchi cum ejusdem Templo et Schola.

Der Stich zeigt die Scuola Grande di San Rocco aus nördlicher Richtung. Die Scuola und die über Eck stehende Kirche San Rocco begrenzen einen kleinen Platz, den Campo San Rocco, dessen Umfang heute durch das Hinzukommen weiterer Gebäude wesentlich geringer ist. Im Norden - also im Rücken des Betrachters - schließt sich die Chiesa di Santa Maria Gloriosa dei Frari an. Im Hintergrund ist der Turm der Chiesa di San Pantaleon zu sehen. Die Scuola gehört zu den sechs großen Scuole (Vergleichbar mit dem Sitz einer Bruderschaft oder Zunft; meist im Dienst wohltätiger Zwecke) in Venedig. Sie war u. a. zeitweise in der ihr gegenüber liegenden Ciesa di Santa Maria Gloriosa dei Frari untergebracht, bevor sie 1517 ein eigenes Gebäude erhielt. Wenige Jahre zuvor,1489, war auch mit dem Bau der Kirche San Rocco begonnen worden, deren Fassade 1550 von Gian Giacomo de' Grigi gestaltet wurde. Beide Gebäude wurden zwischen 1765 und 1771 nochmals überarbeitet. Die Scuola di San Rocco ist die einzige Bruderschaft Venedigs, die nicht unter Napoleon aufgelöst wurde. Signatur: [keine] Beschriftung: Area S. Rocchi cum ejusdem Templo et Schola. | V. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars tres. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, VII. Platea S. Stephani ad Meridiem.

Der Stich zeigt den Campo Santo Stefano aus nördlicher Richtung. Er befindet sich im Sestiere San Marco im Süden Venedigs. Im Norden wird der Platz durch die namensgebende Kirche Santo Sefano begrenzt, die sich auf dieser Ansicht jedoch im Rücken des Betrachters befindet. Der Standtpunkt befindet sich in Höhe des nördlicheren der beiden, sich auch heute noch auf dem Platz befindlichen Brunnen. Die beiden Gebäude, die den Platz an der Stirnseite flankieren, sind heute in fast unverändertem Zustand erhalten. Das auffällige, turmartige Gebäude im Hintergrund existiert hingegen nicht mehr. Bei dem Gebäude, das sich rechts in die Blickachse schiebt, handelt es sich um den Palazzo Loredan aus dem 15. Jahrhundert, in dem heute das Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti untergebracht ist. Die Fassade wurde von Giovanni Girolamo Grapiglia entworfen, einem Schüler Paladios. Der Bogendurchgang auf der linken Seite ist der Zugang zum Palazzo Morosini Gatterburg, der im 17. Jahrhundert errichtet wurde. Etwa dort, wo sich auf dem Stich die Wege kreuzen wurde 1882 die Statue des Stiftstellers und Politikers Niccolò Tommaseo aufgestellt. Signatur: [keine] Beschriftung: Platea S. Stephani ad Meridiem. | VII. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars tres. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, VIII. Platea S. Mariae Formosae, ejusque Templum.

Das Blatt zeigt den Campo di Santa Maria Formosa aus nördlicher Richtung. Er befindet sich im Sestiere Castello, östlich des Canal Grande. En Face ist die gleichnamige Kirche Santa Maria Formosa zu sehen. Unter Mauro Codussi wurde die baufällige, ältere Kirche ab 1492 durch einen Neubau ersetzt - in der Form ist sie auch heute noch zu sehen. Der Campanile ist eine Zutat des 17. Jahrhunderts. Die Kirche ist geostet und liegt daher diagonal auf dem Platz, was der Stich zugunsten der Frontalansicht der Fassade negiert. Signatur: [keine] Beschriftung: Platea S. Mariae Formosae, ejusque Templum. | VIII. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars tres. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, X. Area S.S. Apostolorum cum eorum Templo.

Der Stich zeigt die Chiesa dei Santi Apostoli di Cristo aus südlicher Richtung. Der Standpunkt des Betrachters liegt auf der gegenüberliegenden Kanalseite. Die Kirche befindet sich im Sestiere Canareggio im Norden der Lagunenstadt, in unmittelbarer Nähe zum Canal Grande. Links ist die steinerne Bogenbrücke, am rechten Bildrand ein Wohnhaus zu sehen, die beide noch vorhanden sind. Auf dem Kanal treiben offene und verdeckte Gondeln, die Waren und Personen transportieren. Die im 7. Jahrhundert gegründete Kirche wurde mehrfach baulich verändert. Der Stich zeigt den Zustand nach den großen Umbaumaßnahmen, die im Jahr 1575 vorgenommen worden waren. Der Campanile mit der markanten Uhr stammt aus dem 17. Jahrhundert, seine Zwiebelhaube ist eine Zutat des 18. Jahrhunderts. Wie auf dem Stich bereits zu erkennen ist, wurden an die Südfassade der Kirche mehrere kleinere Gebäude angebaut. Die Gebäude wurden im Laufe der Zeit vergrößert, sodass sie heute die Fassade fast völlig verbergen und die kleine Kapelle mit Kuppeldach einrahmen. Die großen Zwickel der großen Thermenfenster wurden zugemauert. Davon abgesehen hat sich die Ansicht des Platzes bis heute kaum verändert. Signatur: [keine] Beschriftung: Area S.S. Apostolorum cum eorum Templo. | X. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars tres. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, XI. Area majoris S. Marci Prospectus ad Templum S. Jeminiani.

Auf dem Stich ist der Markusplatz abgebildet, mit Blick nach Westen. Am linken Bildrand ist der Campanile von San Marco zu sehen. Der Platz wird eingeschlossen von den im 16. und 17. Jahrhundert errichteten Prokuratien. Im Vordergrund erheben sich drei Schiffsmasten, die 1480 dort aufgestellt worden sind. An Sonn- und Feiertagen werden hier die Markusbanner gehisst. Mehrere Marktstände und größere Personengruppen bevölkern den Platz, der seit dem 9. Jahrhundert ein wichtiger Versammlungs, - Handels,- und Zeremonienplatz ist. Als einziger Platz Venedigs wird er "Piazza" und nicht "Campio" genannt. Auf der Westseite des Platzes, zwischen den Alten und den Neuen Prokuratien, ist die Kirche San Geminiano zu sehen. Dieser zwischen 1557 bis 1558 von Jacopo Sansovino errichtete Renaissancebau ist heute nicht mehr erhalten. Er wurde 1807 auf Geheiß Napoleons abgerissen, und die Fassadenfront geschlossen, um die Westseite des Platzes optisch zu vereinheitlichen. Dieser Abschnitt trägt bis heute den Beinamen "Ala Napoleonica". Signatur: [keine] Beschriftung: Area majoris S. Marci Prospectus ad Templum S. Jeminiani. | XI. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars tres. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, XII. Area majoris S. Marci Prospectus ad Templum ejusdem.

Der Stich zeigt die Ostseite des Markusplatzes, mit Blick auf die Basilica di San Marco sowie den dazugehörigen Campanile. Der Platz befindet sich im Sestiere San Marco im Süden Venedigs. Rechts und links wird der Platz durch die im 16. und 17. Jahrhundert errichteten Alten und Neuen Prokuratien eingefasst. Am Ende der linken Fassadenreihe ist der Uhrenturm (itl. Torre dell'Orologio) von San Marco zu sehen. Er wurden zwischen 1496 und 1499 von Mauro Codussi errichtet. Architektur sowie Glockenspiel waren Vorbild für das 1927/28 errichtete Krochhochhaus in Leipzig. Die Basilika an der Ostseite ist die Hauptkirche Venedigs. Zu Zeiten der Republik (bis 1779) galt sie als Staatsheiligtum. Seit 1807 ist sie Kathedrale des Patriarchen von Venedig. Die Architektur des Baues stammt im Kern aus dem 11. Jahrhundert, wurde jedoch in späteren Jahrhunderten, vor allem im 14. und 17. Jahrhundert dem Zeitgeschmack entsprechend überformt. Die Vorhalle, die auf dem Stich zu sehen ist, ist eine Zutat aus dem 12. Jahrhundert und lehnt sich bewusst an byzantinische Vorbilder an. Vor der Kirche sind die drei Schiffsmasten zu sehen, die dort 1480 aufgestellt wurden. An ihnen werden an Sonn- und Feiertagen die Markusbanner gehisst. Der nebenstehende Campanile di San Marco ist das höchste Gebäude Venedigs und seine Spitze diente vormals als Leuchtturm. Er hat eine große symbolische Bedeutung für die Lagunenstadt, in dessen Folge er im Venezianischen auch als "paron di casa" (dt. Hausherr) bezeichnet wird. Die Architektur stammt vor allem aus dem 12. und 14. Jahrhundert. Bei dem heutigen Turm handelt es sich um eine Rekonstruktion, nachdem er 1902 eingestürzt ist. Auf dem Stich ist gut die geometrische Pflasterung des Platzes zu erkennen, die erst 1722, wenige Jahre vor Herausgabe des Bandes, nach Entwürfen von Andrea Tirali entstanden ist. Auf dem Platz befindet sich eine große Anzahl von Menschen, die sich zu Füßen des Campanile vor einer noch geschlossenen Bühne drängen. Der Markusplatz ist seit dem 9. Jahrhundert ein wichtiger Versammlungs, - Handels,- und Zeremonienplatz, ein Ort für Festivitäten und Vergnügungen aller Art. Als einziger Platz Venedigs wird er "Piazza" und nicht "Campio" genannt. Signatur: [keine] Beschriftung: Area majoris S. Marci Prospectus ad Templum ejusdem. | XII. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars tres. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, 1. Prospectus in Magnum Canalem e Regione S. Clarae ad Aedem S. Crucis.

Der Stich zeigt den Canal Grande im Abschnitt Sante Chiara mit Blick nach Südosten. Bei dem Turm im Hintergrund links könnte es sich um den Campanile der Chiesa di San Geremia handeln, deren prominente Kuppel zur Entstehungszeit des Stiches noch nicht erbaut war (Neugestaltung der Kirche 1753). Das Ufer ist gesäumt von Gebäuden, Menschen sind auf den Straßen entlang des Canal Grande unterwegs und eine Vielzahl von Gondeln befinden sich auf dem Wasser. Signatur: [keine] Beschriftung: Prospectus in Magnum Canalem e Regione S. Clarae ad Aedem S. Crucis. | 1. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars secunda. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, Stadtansichten, Sammelband

Hier wird das Titelblatt des zweiten Bandes der Sammlung "Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI." (Band 2 mit 12 Ansichten von Venedig) von 1751 gezeigt. Neben dem Titel in schwarzen und roten Lettern werden der Hersteller Kupferstiche, Antonio Visentini (1688-1782) sowie der Verleger, Giovanni Battista Pasquali (1702-1784), tätig in Venedig von 1731 bis 1784, genannt. Zum Titel gehört auch ein kleiner Kupferstich, eine allegorische Darstellung. Man sieht innerhalb einer kunstvollen Kartusche, in der architektonische Elemente auftauchen, eine erleuchtete Frau mit Helm, kaum bekleidet und mit Buch in der einen und Schild in der anderen Hand. Am Kartuschenrand ist ein Schriftband mit den Worten "LITTERARUM" und "FELICITAS" zu finden. Diesen Stich hat Visentini selbst entworfen. Signatur: Ant. Visentini Inu. Del. et sculpsit. Beschriftung: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars Secunda. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars secunda. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, Stadtansichten, Sammelband

Hier wird das Titelblatt des dritten Bandes der Sammlung "Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI." (dritter Band mit 12 Ansichten von Venedig) von 1751 gezeigt. Neben dem Titel in schwarzen und roten Lettern nennt es den Hersteller der Kupferstiche, Antonio Visentini (1688-1782), sowie den Verleger, Giovanni Battista Pasquali (1702-1784), tätig in Venedig von 1731 bis 1784. Zum Titel gehört auch ein kleiner Kupferstich, eine allegorische Darstellung. Man sieht innerhalb einer kunstvollen Kartusche, in der architektonische Elemente auftauchen, eine erleuchtete Frau mit Helm, kaum bekleidet und mit Buch in der einen und Schild in der anderen Hand. Am Kartuschenrand ist ein Schriftband mit den Worten "LITTERARUM" und "FELICITAS" zu finden. Diesen Stich hat Visentini selbst entworfen. Signatur: Ant. Visentini Inu. Del. et sculpsit. Beschriftung: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars tres. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars tres. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, 5. Prospectus a Templo S. Eustathii ad Substructiones Rivoalti.

Das Blatt zeigt einen Abschnitt im nördlichen Teil des Canal Grande im Sestiere Santa Croce mit Blick nach Südosten. Im Vordergrund links ist die Kirche Sant'Eustachio zu sehen, die im Venezianischen Dialekt zum allgemeingebräuchlichen San Stae verkürzt wurde. Der Kirchenstandort reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück, der Bau wurde jedoch nach einem Brand 1678 komplett erneuert. Links daneben ist die Abzweigung in den Kanal Fondamento Mocengio zu sehen,der von einer kleinen Brücke überspannt wird. Bei dem sich anschließenden Gebäude handelt es sich um den Palazzo Giovanelli. Das niedrige Gebäude auf der linken Seite kann als der Palazzetto da Lezze identifiziert werden. Auf dem Wasser sind mehrere sowohl offene als auch überdachten Gondeln zu sehen, die Personen über die Wasserstraße transportieren. Signatur: [keine] Beschriftung: Prospectus a Templo S. Eustathii ad Substructiones Rivoalti. | 5. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars secunda. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, II. Area S. Josephi, cum Templo S. Nicolai ad Castrum.

Der Stich zeigt zwei Kirchen, die durch die Bildunterschrift als die Chiesa di San Giuseppe di Castello (venez. Sant'Isepo) und (Templo) San Nicolò di Castello identifiziert werden können. Letztere ist nicht mehr erhalten. Möglicherweise gehörte sie zu einem Hospital. Auf dem Stich ist zu erkennen, dass die Kirche bereits etwas baufällig ist: die Verkleidung wurde bis auf die Sockelzone abgetragen und die unebenen Mauervorsprünge rechts und links deuten an, dass das Gebäude ursprünglich länger war. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Park, durch den die Viale Trento führt. Wir befinden uns hier am östlichen Ende von Venedig, unweit der Isola di San Pietro di Castello, auf der sich die Bischofskirche von Venedig befindet. 1512 wurde auf Erlass des Senats mit dem Bau der Kirche Sant'Isepo sowie einem angrenzenden Augustinerinnenkloster begonnen. Rechts der Kirche ist die Mauer zum Kloster zu sehen. Interessant ist jedoch, dass auf dem Stich der hohe Glockenturm fehlt. Auf dem großen Platz vor der Kirche sind offensichtlich Arbeiten in Gange. Lange Stämme - möglicherweise Pfähle - liegen in einzeln und in Stapeln und Menschen machen sich daran zu schaffen. Im Vordergrund ist das Ufer zu sehen, zu dem ein paar Stufen hinab führen. Signatur: [keine] Beschriftung: Area S. Josephi, cum Templo S. Nicolai ad Castrum. | II. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars tres. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, III. Platea S. Servatoris, ejus Templum et Schola S. Theodori.

Der Stich zeigt die Hauptfassade der Scuola Grande di San Teodoro, nur wenig südlich der Rialtobrücke im Sestiere San Marco. Das mit vier von Bernardo Falconi geschaffenen Engeln geschmückte Gebäude am Campo di San Salvador beherbergt eine von sechs Großen Scuole (Vergleichbar mit dem Sitz einer Bruderschaft oder Zunft; meist im Dienst wohltätiger Zwecke) in Venedig. Die Scuola die San Teodoro ist 1258 gegründet worden und war u.a. in der nebenstehenden Kirche San Salvador (linker Bildrand) untergebracht, bevor sie im 16. Jahrhundert ein eigenes Gebäude erhielt. Im Verlauf des 17. Jahrhundert hat es bauliche Veränderungen und Erweiterungen erfahren. Die Chiesa di San Salvador gehört zu den ältesten Kirchen Venedigs (7. Jahrhundert), ihre heutige Gestalt stammt jedoch aus dem frühen 16. Jahrhundert. Die Fassade wurde im 17. Jahrhundert im Auftrag des Kaufmanns Jacopo Galli nach Plänen von Giuseppe Sardi errichtet. Sie orientiert sich bewusst an der Fassade der Grande Scuole, die ebenfalls von Galli in Auftrag gegeben worden war. Auf dem Platz vor der Scuola herrscht reges Treiben - verschiedene Möbel und andere häusliche Dinge wurden hier aufgestellt und erinnern an einen Umzug oder einen Verkaufsstand. Signatur: [keine] Beschriftung: Platea S. Servatoris, ejus Templum et Schola S. Theodori. | III. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars tres. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, I. Ex Ponte Rivoalti ad Orientem, usque ad Aedes Foscarorum, cui...

Ein Blick von der Rialtobrücke nach Osten am Canal Grande in Venedig. Sie wurde zwischen 1588 und 1591 von Antonio da Ponte (1512-1597) errichtet. Die Brücke selbst ist nicht zu sehen, dafür der Kanal mit seinen vielen kleinen Booten mit Staffagefiguren und Gebäuden Venedigs links und rechts des Wasserweges. Das Blatt wurde als Kupferstich von Antonio Visentini (1688-1782) nach der Vorlage von Giovanni Antonio Canal (1697-1768), gen. Canaletto geschaffen. Das Blatt ist Teil des Sammelbandes "Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI." (drei Bände) von 1751, zu dem 38 weitere Radierungen mit Ansichten von Venedig gehören. Beschriftung: Ex Ponte Rivoalti ad Orientem, usque ad Aedes Foscarorum, cui respondet Ripa Vinaria. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars prima. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Porträts Canaletto (1697-1768) und Antonio Visentini (1688-1782)

Diese Radierung zeigt zwei Porträts. Links ist Giovanni Antonio Canal als Brustbild nach rechts schauend und rechts Antonio Visentini als Brustbild mit auf den Betrachter gerichtetem Blick dargestellt. Beide Porträts sind in kunstvolle Kartuschen gebettet, die in der Mitte mit figürlichem Schmuck und Blumengestecken dekoriert sind. Weitere Blumengirlanden finden sich an den Seiten, unten sind Attribute beigestellt. Die Namen sind in zusätzliche Kartuschen mit Wappen unten eingraviert. Die Stiche wurden von Visentini entworfen und gestochen, mit der Signatur "Ex Monochromatis Jo. Bapt. Piazettae." wird wohl Giovanni Battista Piazzetta (1682-1754) gemeint sein. Das Blatt ist Teil des Sammelbandes "Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI." (drei Bände) von 1751, zu dem 38 weitere Radierungen mit Ansichten von Venedig gehören. Signatur: Ex Monochromatis Jo. Bapt. Piazettae. Ant. Visentini Inv. Del. et Sculp. Beschriftung: [Inschriften] Antonius Canale, Origine Civis Venetus. Antonius Visentini, Venetus. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars prima. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, I. Platea S.S. Johannis et Pauli, eorum Templum et Schola D. Marci.

Dargestellt ist die Kirche Santi Giovanni e Paolo, oder auch - auf venezianisch - San Zanipolo. Sie ist eine der größten Kirchenbauten Venedigs und befindet sich im Sestiere Castello im Nordosten der Stadt. Die Dogen wählten sie zur Grabkirche und auch andere venezianische Adlige haben hier ihre Ruhestätte. Erbaut wurde sie zwischen 1333 und 1458. Der Stich zeigt die Kirche von Westen von der anderen Seite des kleinen Kanals aus. Zu sehen ist das 1458 von Bartolomeo Bon geschaffene Portal, der antike Säulen aus Torcello einbauen ließ. An den Stufen zum Platz vor der Kirche legt gerade eine Gondel an. Dem Typ nach handelt es sich um eine klassische Beerdigungsgondel des 18. Jahrhunderts. Rechts neben dem Westportal der Kirche steht sich eine Reiterstandbild auf einem hohen Sockel, die sich auch heute noch an dieser Stelle befindet. Es handelt sich um die bronzene Statue des Heerführers Bartolomeo Colleoni, die Ende des 15. Jahrhunderts von Verrocchio angefertigt wurde. Links schließt sich im rechten Winkel an den Kirchenbau die Scuola Grande di San Marco an. Ab dem 13. Jahrhundert befand sich hier der Sitz einer Laienbruderschaft. Nach einem Brand 1495 wurde das Gebäude nach Entwürfen von Pietro Lombardo neu errichtet. Seit 1819 ist hier ein Krankenhaus untergebracht. Die welschen Giebel sind in ähnlicher Form auch am Dom in Halle zu finden. Signatur: [keine] Beschriftung: Platea S.S. Johannis et Pauli, eorum Templum et Schola D. Marci. | I. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars tres. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, VI. Platea S. Mariae de Jubanico vulgo Lobenigo.

Abgebildet ist die Chiesa di Santa Maria Zobenigo (Alternativ auch Santa Maria del Giglio) im Sestiere San Marco im Süden Venedigs, unweit des Canal Grande. Ihr Name geht auf eine slawische Familie namens Jubanico zurück (venez. Zobenigo), die im 10. Jahrhundert die Errichtung des ursprünglichen Kirchenbaus finanziell stark unterstützt hatte. Der Stich zeigt die Kirche von Osten. Ihre prunkhafte Fassade wurde zwischen 1680 und 1683 von Giuseppe Sardi gestaltet. Auftraggeber war Antonio Barbaros, der Generalinspektor für Dalmatien, der in die Gestaltung der Fassade die Verherrlichung seiner Familie einfließen ließ. So stellen die auf dem Stich angedeuteten Skulpturen keine Heiligen dar, sondern Familienmitglieder. Der Kirche direkt gegenüber befindet sich heute eine Häuserzeile, sodass die geräumige Platzsituation, wie sie sich auf dem Stich darstellt so nicht mehr vor zu finden ist. Die Häuserzeile auf der linken Bildhälfte wurden abgerissen. Hier befindet sich ein Campiello. Der Campanile, der links hinter der Kirche aufragt, existiert heute nicht mehr. Die Glocken sind in einem kleinen Glockengiebel untergebracht. Signatur: [keine] Beschriftung: Platea S. Mariae de Jubanico vulgo Lobenigo. | VI. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars tres. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

Venedig, Stadtansichten, Sammelband

Dies ist das Frontispiz des Sammelbandes "Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI." von 1751, zu dem 38 weitere Radierungen mit Ansichten von Venedig gehören. Innerhalb einer architektonisch ausgeführten Kartusche befindet sich der Untertitel des Buches. Wie hier erwähnt, stammen die Radierungen im Band von Antonio Visentini (1688-1782) nach der Vorlage von Giovanni Antonio Canal (1697-1768) gen. Canaletto. Den vorliegenden Kupferstich hat Visentini selbst entworfen. Man erkennt, die Kartusche flankierend, links und rechts allegorische Figuren auf Füllhörnern. Unten sind ihnen Attribute für Venedig, Musikinstrumente, Kunstgegenstände und wissenschaftliche Geräte, beigestellt. Ein geflügelter Löwe sitzt unter der Inschrift in der Mitte auf einem Podest mit weiteren Attributen. Das vorangehende Blatt zeigt das Inhaltsverzeichnis des Bandes. Das Titelblatt und die enthaltenen Druckgraphiken dagegen sind als Einzelobjekte erfasst und können z. B. über die "Objektgruppe" angesteuert werden. Signatur: Ant: Visentini Inv. Del. et Sculpsit. Angela Baroni Lit. Sculpebat. Beschriftung: Prospectus Magni Canalis Venetiarum addito Certamine Nautico et Nundinis Venetis: Omnia sunt Expressa ex Tabulis XIV. Pictis ab Antonio Canale, in Aedibus Josephi Smith Angli, Delineante atque incidente, Antonio Visentini, Anno MDCCXXXV. Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.

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