Zu keiner Zeit sind so zahlreiche deutsche Münzen nach Skandinavien, Polen, das Baltikum und Russland gelangt wie vom Ende des 10. bis zur ersten Hälfte des 12. Jhs. Zahlreiche Schatzfunde legen davon Zeugnis ab. Demgegenüber werden die deutschen Denare dieser Zeit im Inland nur vergleichsweise selten gefunden, so daß man von einem Münzexport in den Norden und Osten sprechen kann, der vor allem dem Fernhandel diente. Alle hier aufgeführten Münztypen sind in Funden Skandinaviens, Polens, des Baltikums oder Russlands aufgetreten.
Der Fernhandelsdenar
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Köln: Anno [18202402]
Vorderseite: Brustbild Annos mit Krummstab. Rückseite: Mauerring mit Tor und dreitürmigem Gebäude.
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Mainz: Siegfried I. und Heinrich IV. [18202404]
Vorderseite: Brustbild Erzbischof Siegfrieds mit Krummstab nach rechts. Rückseite: Brustbild König Heinrich IV. mit Reichsapfel nach links.
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Trier: Eberhard [18202405]
Vorderseite: Brustbild des Erzbischofs Eberhard nach rechts, davor Krummstab. Rückseite: Hand mit Schlüsseln.
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Magdeburg: Erzbistum [18202406]
Nach der Umschrift wäre auf der Vs. der Heilige Mauritius (Moritz) dargestellt, nach dem Bild des gekrönten Kopfes ist aber wohl der König bzw. Kaiser anzunehmen. Vermutlich ist Konrad II....
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Bremen: Erzbistum [18202407]
Kratzer und Einhiebe auf der Vorderseite. - Mit Namen König Heinrichs II. (1002-1024), seit 1014 Kaiser. Vorderseite: Gekrönter Kopf Heinrich II. nach links. Rückseite: Dreizeiliger...
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Halberstadt: Arnulf [18202408]
Vorderseite: Kopf Bischof Arnulfs nach links. Rückseite: Dreizeiliges Schriftfeld.
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Hildesheim: Bernward [18202409]
Vorderseite: Kopf des Bischofs Bernward nach rechts. Rückseite: Kreuz.
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Würzburg: Adalbero [18202413]
Vorderseite: Brustbild nach rechts, davor Krummstab. Rückseite: Mauerring mit Türmen.
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Münster: Bistum [18202411]
Die ab etwa 1075 einsetzende Prägung des Mimigardeford-Typs mit Gebäudedarstellung ist außerordentlich umfangreich (genaue Stempeluntersuchung auf Basis der in schwedischen Funden...
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Straßburg: Otto I. und Bischof Uto III. [18202416]
Vorderseite: Brustbild Ottos I. mit Diadem nach links. Rückseite: Kirchengebäude, auf dem Dach eine Lilie.
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Speyer: Konrad I. [18202415]
Vorderseite: Barhäuptiges Brustbild Bischof Konrad von vorn. Rückseite: Kirchengebäude.
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Augsburg: Ulrich I. [18202417]
Vorderseite: Kreuz mit einer Kugel in drei Winkeln. Rückseite: Letternkirche mit zwei Stufen, in der Kirche Münzmeistername AZZO.
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Quedlinburg: Agnes [18202418]
Vorderseite: Halblinks gewendetes Brustbild der Äbtissin Agnes mit Kreuzstab und segnender Rechten. Rückseite: Hand auf einem Scheibenkreuz.
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Sachsenpfennig [18202427]
Vorderseite: Kreuz mit Kugeln und Ringel in den Winkeln, umgeben von Strichen (Keilen). Rückseite: Breites Kreuz, umgeben von Strichen (Keilen).
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Nachahmung des ottonischen Kölner Münztyps [18202429]
Vorderseite: Doppellinienkreuz nach angelsächsischem Typ (Cnut von England, 1016-1035). Rückseite: Entstelltes dreizeiliges S / COLO/NIA.
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Prüm?: Abtei [18202430]
Vorderseite: Christogramm. Rückseite: Dreizeilige Aufschrift.
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Prüm?: Abtei [18202431]
Vorderseite: Brustbild Christi mit Kreuznimbus. Rückseite: Drei Personen mit Nimbus nebeneinander, die rechte Person mit Kreuzstab (Krummstab).
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Koblenz: Eberhard von Trier [18202436]
Vorderseite: Brustbild des Erzbischofs Eberhard von vorn mit Krummstab und Buch. Rückseite: Kirchengebäude aus Mittelbau mit Kuppel und zwei seitlichen Türmen, darunter Wellen.
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Rheinland: Minteona-Gruppe [18202438]
Die Vorderseitendarstellung ist als 'Münzer' oder 'Goldschmied' bei der Arbeit interpretiert worden. Vermutlich ist ein Goldschmied beim Aushämmern eines Kelches dargestellt. - Der ebenso...
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Gittelde, erzbischöflich magdeburgische Münzstätte [18202439]
Eine der ganz wenigen Münzen des Mittelalters mit Umschriften in der Volkssprache. „Ielithis Penning“ bedeutet: „Pfennig aus Gittelde“. Die andere Seite sagt: „Hier steht der Bischof“....
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