museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv Kanis, Elise, verh. Siebrecht (1891–1954): Postkarten

Kanis, Elise, verh. Siebrecht (1891–1954): Postkarten

Drei Ansichtskarten der späteren Berliner Geschäftsinhaberin aus ihrer frühen Zeit in Zossen während des Ersten Weltkrieges.

[ 3 Objekte ]

Zossen: Durchmarsch französischer Kriegsgefangenen (1914–1918)

Ansichtskarte, im Bild unten mittig betitelt "Zossen-Wünsdorf (Kr. Teltow) / Französische Kriegsgefangene". Druck nach Schwarz-Weiß-Fotografie. Gezeigt wird ein längerer Zug marschierender uniformierter Franzosen, von deutschen Wachsoldaten begleitet. Auf der Straße und vor den Häusern einzelne schaulustige Zivilisten, ein Fahrrad und ein Kraftfahrzeug. Es handelt sich um die vom Marktplatz nach Osten abgehende Baruther Straße, die der Zug, offenkundig vom Bahnhof Zossen kommend, in östlicher Richtung durchschreitet. Man sieht also die Häuserfronten der Südseite der Straße und blickt in Richtung Marktplatz. Die Straßenverbreiterung im Vordergrund gehört bereits zur Platzanlage "Am Kietz" (damals Bismarckplatz; links vorn das Haus mit Am Kietz 1, darin rechts das Ladenlokal von "Hermann Steinecke Schuhmachermstr."), wo der Zug nach Südosten schwenkt, um dann am Platzende in Richtung Süden nach Wünsdorf weitermarschieren zu können. Anschriftenseite mit rechtsseitigem Linienvordruck, mit Tinte beschriftet. Unfrankiert, daher von der Post mit blauem Stift groß darübergeschrieben "10" (10 Pfennig, Höhe des Nachportos). Abgestempelt "WÜNSDORF (KR. TELTOW) 21.8.15.4-5N." Adressiert an "Frl. Eliese Kanis / p[er]. Adr[esse]. Herrn Gutschmidt / in Zossen / Steinlager=Milchhalle". Text in der linken Hälfte: "Wünsdorf d[en]. 21./8. / Liebe Schwester! / Frida Carl teilte mir heute schriftlich mit, das sie glaubt, das es für sie zu viel ist. Gestern als ich bei ihr war, wollte sie es sich erst mal überlegen. / [Oben links:] Freundl[iche]. Grüße Deine Schwester Martha." [Martha Kanis]. Die Adressatin, die spätere Berliner Geschäftsinhaberin Elise (nicht Eliese) Kanis, hat als junge Frau in Zossen vermutlich Erfahrungen in einer frühen kaufmänischen Anstellung gesammelt. Nähere Angaben zu ihr und der Absenderin, ihrer älteren Schwester Martha Kanis, siehe unten im Feld Ausführliche Beschreibung. Provenienz: Altbestand des Archivs.

Wünsdorf: Kriegsgefangenenlager ("Halbmondlager"), Gruppenbild

Ansichtskarte, betitelt "Halbmond-Lager in Wünsdorf-Zossen / Vor den Baracken": Gruppenbild von Kriegsgefangenen muslimischen Glaubens aus dem französischen Heer sowie britischen Kriegsgefangenen aus Indien im "Halbmondlager" Wünsdorf. Druck nach Schwarz-Weiß-Fotografie, weißer Rahmen. Anschriftenseite mit rechtsseitigem Linienvordruck, nicht als Postkarte benutzt, lediglich im Textfeld mit Tinte beschriftet: "Zur Erinnerung an meine Zossener Zeit. Elise Kanis". Am unteren Rand links in Kleindruck: "S. & G. S. I. B. / No. 510/90 / Phot. B. I. G." [= Berliner Illustrations-Gesellschaft]. Die spätere Berliner Geschäftsinhaberin Elise Kanis, hat als junge Frau in Zossen vermutlich Erfahrungen in einer frühen kaufmänischen Anstellung gesammelt. Nähere Angaben zu ihr siehe unten im Feld Ausführliche Beschreibung. Provenienz: Altbestand des Archivs.

Wünsdorf: Kriegsgefangenenlager ("Halbmondlager"), Gruppenbild

Ansichtskarte, betitelt "Gefangenenlager Wünsdorf / Mohammedaner (Kamelreiter)": Gruppenbild von Kriegsgefangenen muslimischen Glaubens im "Halbmondlager" Wünsdorf. Druck nach Schwarz-Weiß-Fotografie. Anschriftenseite mit rechtsseitigem Linienvordruck, mit Bleistift adressiert an "Landsturmmann Franz Siebrecht / 38. Landw[ehr]. Inf[anterie]. Brigade / Landw[ehr]. Inf[anterie]. Regiment 77 / 40. Infanterie Division / 12. Kompagnie / 19 Armee Korps / III. Bataillon / im Westen!!" Oben Absender: "Abs. E. Kanis / Lichtenrade/Berlin / Hilbertstr. 2." Als "Feldpost" klassifiziert, daher unfrankiert. Abgestempelt "ZOSSEN C 25.7.15.6-7N." Am linken Rand in Kleindruck: "W. P. Nachdruck ges[etzlich]. verboten". Hinter den Initialen verbirgt sich die (durch andere Ansichtskarten desselben Lagers identifizierbare) Kunstanstalt von Wilhelm Pinder in Berlin. Text: "Wünsdorf 25. 7. [19]15. / Mein lieber Franz! Wie Du ja weißt, bin ich heute in Wünsdorf bei meiner Schwester. Es ist hier recht mild[?] und sitze ich jetzt bei herrlicher Morgensonne. Hier in Wümsdorf so auch Zosen ist furchtbar Militär, weiter sieht man hier ja auch nichts. Nun dann bleib selbst gesund und munter, so bist Du dann herzlich[?] gegrüßt[?] von Deinem Lieschen. – / [Von anderer Hand:] Freundliche Grüße aus der Heimat sendet Ihnen Martha. / [...?]". Die Absenderin der Karte ist Elise ("Lieschen") Kanis, sie schreibt hier an ihren Freund oder Verlobten Franz Siebrecht, den sie 1919 in Berlin heiratete. Die ebenfalls grüßende "Martha" ist ihre ältere Schwester Martha Kanis. Nähere Angaben zu diesen Personen siehe unten im Feld Ausführliche Beschreibung. Provenienz: Altbestand des Archivs.

[Stand der Information: ]