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Kulturzentrum Sinsteden des Rhein-Kreises Neuss Funde der villa rustica aus Nettesheim-Butzheim

Funde der villa rustica aus Nettesheim-Butzheim

Zu dieser Objektgruppe gehören alle Funde die zwischen dem 18.05.-09.10.1987 während der Ausgrabung des Hauptgebäudes der villa rustica aufgenommen wurden und sich im Kutlurzentrum Sinsteden befinden. Der Großteil der Funde, sowie die Dokumentation der Grabung befinden sich beim LVR. Alle zugehörigen Stücke sind Leihgaben des LVRs.

[ 57 Objekte ]

Randfragment glattwandiger Krug

Von dem glattwandigem Krug ist lediglich ein Teil der Lippe, sowie der Halsansatz erhalten. Er besteht aus beigem Ton, die Magerung ist schwach und besteht aus Sand und Ziegelmehl. Farbe des Tons: sehr blass braun. Only part of the lip and the base of the neck of the smooth-walled jug have survived. It is made of beige clay, the leanness is weak and consists of sand and brick dust. Colour of the clay: very pale brown.

Zwei Wandfragmente

Die beiden Wandungsfragmente eines Keramikgefäßes sind geklebt. Die Gefäßwandung ist recht dünn und der Bruch ist muschelartig. Die Wandung ist hellgrau mit dunklen Einschlüssen. Sie verziert mit dunkel graublauem Tonschlicker. Die tropfenartige Tupfen-Verzierung bildet ein vermutlich umlaufendes Band. Es besteht eine mittelstarke Magerung mit Sand.

Fragment einer Terrakotta

Das Fragment einer Terrakottafigur zeigt die Falten eines Gewandes, von einer sitzenden weiblichen Figur. Insgesamt lassen sich sechs Falten erkennen. Der ton ist weiß. Die Ausgräberin U. Maier-Weber vermutet eine Herkunft aus der umfangreichen Terrakotta Manufaktur aus Köln. Wahrscheinlich ist es der Rest einer sitzenden weiblichen Figur, vermutlich eine Göttin.

Bruchstück eins Glasarmreifs

Der Reif ist besitzt zwei breite Rippenaus naturfarbendem Glas (hellblau). Diese sind verziert mit je einer Glasauflage, die in unregelmäßigen Zick-Zack-Linie in mittelblau opak ausgeführt ist.

Randfragment eines Kruges

Das Fragment des glattwandigen Kruges besteht aus bräunlich-weißem Ton. Es wurde sehr schwach mit Sand gemagert. Die Hälfte der Gefäßlippe und der Ansatz des Halses sind noch erhalten.

Rauwandiger Krug mit Henkelansatz

Vom Rand des rauwandigen Kruges sind noch ca. 1/3 der Lippe, ein Teil des Gefäßhalses, sowie der Henkelansatz erhalten. Der Ton ist braungrau und weist eine mittelstarke Magerung mit Sand und Ziegelmehl auf. Der Bruch erscheint muschelartig.

Randfragment einer Reibschale

Die rauwandige Reibschale auch mortarium genannt, ist rotbraun. Sie ist schwach mit Sand gemagert. Die raue Reibfläche aus Quarz- oder Kalksteingrus ist im Ansatz noch zu erkennen.

Henkel einer Kanne oder eines Kruges

Ein Teil des Henkels ist erhalten, der Ton ist weißlich. Er gehört zu einem glattwandigem Krug oder einer Kanne.

Boden Krug/Kanne

Von dem glattwandigem Krug bzw. der Kanne, sind insgesamt drei aneinanderpassende Fragmente erhalten. Der Ton ist hell bräunlich weiß und er ist kaum gemagert, die Farbe des Scherbens ist hellrosa.

Boden Krug/Kanne

Von dem Gefäß ist der Boden komplett und ein Teil der Wandung erhalten, die Tonfarbe erscheint hellrosa. Die rauwandige Ware ist fein gemagert.

Randfragment einer Reibschale

Von der rauwandigen Reibschale ist ein Teil des Rands mit dem Ansatz eines Ausgusses vorhanden. Auf dem Rand gibt es Hinweise für eine dort angebrachte Applikation. Unterhalb davon lässt sich ein deutlicher Fingerabdruck erkennen, vermutlich der Daumen. Die eigentliche Reibfläche auf der Innenseite ist nicht erhalten. Der Ton ist sehr hellbraun.

Bodenfragment eines Kruges/ einer Kanne

Der glattwandige Krug/ bzw. die Kanne ist aus hellgrauem Ton und weist keine Magerung auf. Auf der Bodenunterseite ist vor dem Brand ein großes "X" eingeritzt worden. Die Außenseite war im unteren Bereich mit zwei parallel verlaufenden Ritzrillen verziert.

Dolium

Von dem Dolium sind ein Randfragment sowie weitere Stücke der Wandung erhalten. Im Museum befindet sich lediglich das Randfragment, welches auch noch einen Teil der Wandung aufweist. Der Ton ist rötlichgelb und stark mit Sand gemagert. Diese Art der Tongefäße konnten über einen Meter hoch sein und hatten aufgrund Ihres hohen Gewichts vermutlich einen festen Standplatz, sie dienten der Vorratshaltung.

Drei Wandungsscherben

Die rauwandige Ware besteht aus insgesamt drei Scherben, sie ist verziert mit zwei parallel verlaufenden Rollrädchenverzierung. Die Ton ist hellbraun und wurde stark mit Sand gemagert. Die Außenseite ist nachgedunkelt, Verwendung als Kochgefäß denkbar.

Randfragment einer Reibschale

Das Fragment der rauwandigen Reibschale ist aus sehr hellbraunem Ton und ist stark mit Sand gemagert.

Standring und Teil eines Bodens

Von dem Terra Sigillata Gefäß ist der Standring und ein Teil des Bodens erhalten. Von der Gefäßwand ist nichts mehr erhalten. Die Innenseite war auf dem Boden mit einer umlaufenden Rille verziert. Leichte Drehrillen die mit dem Herstellungsprozess auf der Drehscheibe zusammenhängen sind sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite zu erkennen. Der Tonschlickerüberzug ist im Bereich der Standfläche stark abgenutzt/ abgerieben. Es ist das Fragment eines Tellers, Typ Dragendorf 18/31. Die Oberflächenfarbe ist rot (HUE 10R 4/8).

Wandfragment Reliefschale

Erhalten ist ein Wandfragment einer Terra Sigillata Schüssel vermutlich Typ Dragendorf 37. In der Bildzone sind noch zwei Medaillonansätze (einfache Kreispunzen) zu erkennen. Die Figuren, die sich im Medaillon befanden sind nicht mehr erhalten. Getrennt sind die beiden Kreispunzen durch einen mit zwei Blüten verzierten Perlstab. Die Blüten erscheinen recht grob, die insgesamt acht Blütenblätter sind eckig ausgearbeitet, eine befindet sich am oberen Ende des Perlstabs eine in der Mitte. Oberflächenfarbe ist rot (HUE 2.5YR 4/8). Von Ursula Maier-Weber als Ware aus Rheinzabern identiviziert, Art des IVLIVS I (oder auch LVPVS).

Wandfragment eines Tellers/ Flache Schale

Ein Teil des Randes sowie der Gefäßwand sind noch erhalten. Es ist das Fragment eines Tellers / flacher Schale, Typ Dragendorf 32. Die Engobe (Tonschlicker) ist auf dem Fragment durchgängig gut erhalten und besitzt einen matten Glanz. Oberflächenfarbe ist rot (HUE 2.5YR 4/8).

Randfragment einer Reibschale ?

Von der Reibschale (Mortarium) ist ein Teil des Kragenrands erhalten sowie ein kleines Stück der Wandung, die vermuten lässt, dass es sich hier tatsächlich um ein Mortarium aus Terra Sigillata handelt (wenige Kalk- oder Quarzsplitter erkennbar). Auf der Außenseite befinden sich zwei tiefe Kratzer mit Abplatzungen, vermutlich während der Grabung oder Aufarbeitung passiert. Oberflächenfarbe ist rot (HUE 2.5YR 4/6).

Kochtopf mit Tonschlicker-Verzierung

Von dem Topf aus gelbem Ton sind 5 Wandungsfragmente erhalten. Diese sind während der Restaurierung zusammengeklebt wurden, so lässt sich auf der rötlich gelben Oberfläche ein Kreis erkennen der mit einem hellgrau/weißem Tonschlicker aufgetragen wurde (ca. 0,3 cm breit). Der rauwandige Topf ist stark mit Sand gemagert.

Wandfragment eines Topfes mit Tonschlickerverzierung

Von dem Topf aus rauwandiger Ware ist lediglich ein Wandfragment erhalten. Der Ton ist rosa und mittelstark mit Sand gemagert, auf der Oberfläche lassen sich mehrere Streifen einer Tonschlickerverzierung erkennen, zwei weisen eine leichte Bogenform auf. Der Tonschlicker erscheint blass rosa.

Wandfragment eines Topfes mit hellgrauem Tonschlicker

Von dem Topf aus rauwandiger Ware ist lediglich ein Wandfragment erhalten. Der Ton ist kräftig rosa und stark mit Sand gemagert, auf der Oberfläche lassen sich drei Streifen einer hellgrauen Tonschlickerverzierung erkennen.

Wandfragment einer Reliefsigillata

Von der Schale ist lediglich ein kleines Fragment erhalten. Zu erkennen sind zwei Bildfelder, die durch einen Doppelstab horizontal voneinander getrennt sind. Im unteren Feld sind nur noch fragmentarisch zwei Blätter, vermutlich von einem Baum? zu erkennen. Das obere Feld zeigt einen weiblichen Triton, wobei der obere Teil des Kopfes fehlt. Der Kopf ist nach rechts gewandt, der recht Arm ist erhoben, der linke zeigt nach unten, die Beine enden in je einem Fischschwanz? Der linke ist besser zu erkennen und läuft in einer Spirale nach links aus. Aufgrund dieses gut erhaltenen Motivs erkennt U. Maier-Weber eine Punze aus Blickweiler wieder (Blickweiler, Spätere Form des Tritons). Die Engobe ist auf der Außenseite, im Gegensatz zur Innenseite stark abgerieben.

Hauptgebäude der villa rustica Nettesheim-Butzheim

Der Ausbau in Stein erfolgte um die Mitte des 2. Jh. n. Chr., neben einer Münze von Antoninus Pius aus den Jahren 140/141 n. Chr. (die bereits abgegriffen war), spricht auch die gefundene Keramik für eine Datierung nach 150 n. Chr. Zwar gehörte das Gebäude formal zwar in die Typologie der Portikusvillen mit Eckrisaliten (zwei vorspringende turmartige Bauelemente die durch die Portikus miteinander verbunden werden), besaß jedoch in dieser Ausbaustufe lediglich einen Eckrisaliten. Das Typische Aussehen einer solchen Eckrisalitvilla erhielt das Haupthaus in der zweiten Steinausbauphase. Hier werden die meisten Gebäudeteile angebaut. Neben dem zweiten Risalit auch ein Badetrakt mit Fußbodenheizung im Nordwesten. Eine große Menge unterschiedlicher Ziegel wurde gefunden, die je nach Machart in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt wurden, darunter Dach-, Wandziegel sowie Ziegel für die Fußbodenheizung. The extension in stone took place around the middle of the 2nd century AD. In addition to a coin of Antoninus Pius from the years 140/141 AD (which was already worn out), and the pottery the dateing after 150 AD is very propable. Although the building formally belonged to the typology of portico villas with corner risalites (two projecting tower-like building elements, connected by a portico). In this stage of construction it only had one corner risalite. The main house acquired the typical appearance of such a corner-risalit villa in the second stone construction phase. Most parts of the building were added in this time. In addition to the second risalit, there is also a bathroom wing with underfloor heating in the north-west. A large number of different bricks were found, which were used in different areas, depending on the style, including roof and wall bricks, as well as bricks for the underfloor heating.

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